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Shanghai kämpft gegen Corona – Stadt räumt Fehler ein


Null-Covid-Strategie am Limit
Shanghai kämpft gegen Corona – Stadt räumt Fehler ein

Von dpa, afp
Aktualisiert am 31.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Krankenhaus-Personal bei der Arbeit (Archivbild): Die Einrichtungen sind Berichten zufolge überlastet.Vergrößern des Bildes
Krankenhaus-Personal bei der Arbeit (Archivbild): Die Einrichtungen sind Berichten zufolge überlastet. (Quelle: Xinhua/imago-images-bilder)
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Die Corona-Infektionen in der chinesischen Metropole steigen – und die Kliniken ächzen offenbar zunehmend unter der Belastung. Die Stadtverwaltung Shanghais gesteht nun überraschend eigene Fehler ein.

Mit den Massentests während des zweistufigen Lockdowns in Shanghai klettern die entdeckten Corona-Infektionen in der 26-Millionen-Metropole in die Höhe. Die medizinische Versorgung stehe "kurz vor dem Zusammenbruch", zitierte die parteinahe Zeitung "Global Times" am Donnerstag eine anonyme Quelle im nationalen Gesundheitsamt. Die Zahl der Kranken werde in den nächsten Tagen noch ansteigen. Es werde eine "sehr schwere Aufgabe für Shanghai", die Zahl der Fälle zu drücken und die ganze Stadt bis Montag zu testen.

Die Gesundheitskommission in Peking berichtete, in Shanghai allein seien am Mittwoch rund 20 Prozent der landesweit 1.800 neuen Ansteckungen und rund 80 Prozent der 6.600 Fälle ohne Symptome entdeckt worden. Schwer betroffen ist weiterhin auch die nordostchinesische Provinz Jilin. China verfolgt eine strenge Null-Covid-Politik. So kommt jeder, der positiv getestet wird, in ein Krankenhaus oder in zentrale Quarantäne.

Stadtverwaltung räumt Fehler ein

Shanghais Parteichef Li Qiang sagte, die Testkapazitäten müssten erweitert und der Bau von Isolationseinrichtungen vorangetrieben werden. Auf dem internationalen Ausstellungsgelände in Pudong im Osten wird bald die größte Quarantäne-Einrichtung mit 15.000 Betten eröffnet. Dort sollen Kranke mit leichten Symptomen oder asymptomatische Fälle aufgenommen werden. In diesem Monat hat die Stadt schon 20.000 Covid-19-Fälle gezählt.

Angesichts wachsenden Unmuts unter der Einwohnern Shanghais hat die Stadtverwaltung in einem seltenen Schritt nun Fehler eingestanden. Die Metropole sei "unzureichend" auf den jüngsten Corona-Ausbruch vorbereitet gewesen, erklärte am Donnerstag der hohe Beamte Ma Chunlei. "Wir akzeptieren aufrichtig jedermanns Kritik und arbeiten hart daran, besser zu werden."

Der überraschende und kurzfristige Schritt hatte zu Hamsterkäufen geführt, die wiederum die Preise steigen ließen. Chronisch kranke Menschen kamen nicht mehr zu Behandlungen ins Krankenhaus, weil sie auf die Schnelle nicht die nötigen Ausnahmegenehmigungen zum Verlassen der Häuser besorgen konnten. Mindestens zwei Dialyse-Patienten und ein Asthma-Kranker starben deshalb laut Angaben ihrer Angehörigen in Online-Netzwerken.

Seit Montag gilt im Osten und Süden der Metropole für Millionen ein Lockdown, der am Freitagmorgen aufgehoben werden soll. Dann werden die gleichen Ausgangssperren für vier Tage im älteren Teil der Stadt westlich vom Huangpu-Fluss verhängt. Die Bevölkerung wird zweimal getestet.

Produktion in mehreren VW-Werken eingeschränkt

Wegen des Corona-Lockdowns kann Volkswagen in seinem Werk im Shanghaier Vorort Anting vorerst nur Teile der Produktion aufrechterhalten. Wie eine Sprecherin am Donnerstag mitteilte, folgt der Konzern damit behördlichen Vorgaben. Eingesetzt würden nur Mitarbeiter, die sich freiwillig gemeldet hätten und auf dem Werksgelände in einem "geschlossenen Kreislauf" isoliert wohnten. Dafür gebe es Lohnzuschläge. VW sorge für hohe hygienische Standards und Gesundheitsschutz. Das Werk, das bis Mittwoch normal lief, musste am Donnerstag schon teilweise heruntergefahren werden, weil Zulieferteile fehlen.

In Changchun in der ebenfalls schwer betroffenen nordostchinesischen Provinz Jilin steht die Produktion in drei Werken des VW-Konzerns mit seinem Joint-Venture-Partner seit dem 14. März still. Betroffen sind ein VW-Werk, ein Audi-Werk sowie ein Teilewerk. In Jilin wurden 1.340 Infektionen und 835 Ansteckungen ohne Symptome gemeldet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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