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Keine Verhandlungen: Russland gibt Ukraine Schuld – und kündigt Offensive an


Keine Friedensverhandlungen
Russland gibt Ukraine die Schuld – und kündigt Offensive an

Von t-online
Aktualisiert am 26.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Wladimir Putin (Archiv): Nach US-Einschätzung stellte das russische Gesprächsangebot kein wirkliches Bemühen um eine diplomatische Lösung dar.Vergrößern des BildesWladimir Putin (Archiv): Nach US-Einschätzung stellte das russische Gesprächsangebot kein wirkliches Bemühen um eine diplomatische Lösung dar. (Quelle: Kremlin Pool/imago-images-bilder)

Die ukrainische Armee hat den Vormarsch Russlands auf die Hauptstadt Kiew zuletzt ausbremsen können. Nun behauptet der Kreml, man habe sich mit Blick auf mögliche Verhandlungen bewusst zurückgehalten – bis jetzt.

Russland hat am Samstag eine Ausweitung seiner Militäroffensive in der Ukraine angekündigt. Den Streitkräften sei befohlen worden, nunmehr "die Offensive in alle Richtungen zu erweitern", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Begründet wurde der Befehl damit, dass die Ukraine Verhandlungen mit Russland abgelehnt habe.

Die ukrainische Führung hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Präsidentenberater Mychajlo Podolak warf der russischen Regierung Lügen vor: "Ihre Kommentare, dass wir Verhandlungen abgesagt hätten, sind lediglich Teil ihrer Taktik", sagte Podolak einer Mitteilung vom Samstag zufolge. "Sie scheinen die Verhandlungen in eine Sackgasse lenken zu wollen, bevor sie überhaupt begonnen haben." Podolak forderte, Gespräche müssten eine "ehrliche Lösung" im Interesse der Ukrainer und der ukrainischen Staatlichkeit ergeben.

Ukraine: "Nur vollwertige Verhandlungen"

Podolak kritisierte auch Kreml-Angaben, denen zufolge Russland seine Offensive am Freitagabend angesichts erwarteter Verhandlungen ausgesetzt habe. Die Realität habe gezeigt, dass dies eine Lüge sei. "Die Kämpfe waren brutal, mit maximaler Intensität. Gerade weil Präsident (Wolodymyr) Selenskyj kategorisch inakzeptable Bedingungen und Ultimaten für die Ukraine ablehnt. Nur vollwertige Verhandlungen."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte selbst zweimal Verhandlungen vorgeschlagen und am Freitag den israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett darum gebeten, zwischen den beiden Ländern zu vermitteln.

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Kreml kündigt neue Offensive an

Der Kreml teilt außerdem mit, Präsident Wladimir Putin habe zuvor am Freitag eine Unterbrechung des Truppenvormarschs in der Ukraine angeordnet. Hintergrund sei die Erwartung gewesen, dass es zu Verhandlungen mit der Regierung in Kiew komme, so ein Präsidialamtssprecher. Dies sei aber nicht geschehen, deshalb würden die Truppen am Samstag wieder vorrücken. Der Sprecher erklärt weiter, Russland habe die Sanktionen des Westens erwartet und ergreife Maßnahmen, um deren Auswirkungen auf die Wirtschaft zu minimieren.

Die Aussagen könnten auch bewusste Fehlinformation sein: Russland hatte in der Nacht auf Samstag erhebliche Verluste erlitten und konnte bei dem Ziel, die Hauptstadt Kiew einzunehmen, nur noch geringfügig vorrücken. Unter anderem sollen mehrere Flugzeuge durch die ukrainische Armee abgeschossen worden sein.

Lawrow: Ukrainische Armee soll sich ergeben

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte am Freitag Verhandlungen an die Bedingung geknüpft, dass sich die ukrainische Armee ergibt. Nach Einschätzung des US-Außenministeriums stellte das russische Gesprächsangebot kein wirkliches Bemühen um eine diplomatische Lösung des Konflikts dar.

"Diplomatie mit vorgehaltener Waffe ist keine wirkliche Diplomatie, das ist erzwungene Diplomatie, das ist Erpressung unter dem Anschein diplomatischer Nettigkeiten", sagte der Sprecher des Ministeriums, Ned Price. Russland habe seit Wochen nur vorgetäuscht, mit der internationalen Gemeinschaft verhandeln zu wollen, während der Einmarsch in die Ukraine vorbereitet worden sei.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters
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