Neue Eskalation Ukraine: Russland erfindet Granatenangriff auf Grenzposten

Schafft Russland einen Vorwand für einen Angriff auf die Ukraine? Der russische Geheimdienst behauptet, die Ukraine habe einen Grenzposten zerstört. Die Ukraine weist die Vorwürfe vehement zurück.
Eine vom ukrainischem Territorium aus abgeschossene Granate hat nach Darstellung des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB einen Grenzposten in der russischen Region Rostow zerstört. Am Montagmorgen habe "eine von ukrainischem Gebiet aus abgefeuerte Granate unbekannten Typs den Posten der Grenzbeamten in der Region Rostow vollständig zerstört", berichteten auch die russischen Nachrichtenagenturen unter Berufung auf den Geheimdienst.
Es sei aber niemand verletzt oder getötet worden, teilte der FSB mit. Der Vorfall habe sich 150 Meter von der Grenze entfernt ereignet, berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf den FSB.
Der bislang sporadische Beschuss über die Grenzlinie zwischen den ukrainischen Regierungstruppen und den pro-russischen Separatisten in der Ost-Ukraine hat seit Donnerstag zugenommen.
Ukraine spricht von "Falschnachrichten"
Die ukrainische Armee erklärte kurz darauf, die Angaben seien nicht zutreffend; sie habe keine Granate auf den Posten abgefeuert. "Wir können sie nicht daran hindern, Falschnachrichten zu produzieren – aber wir betonen immer, dass wir nicht auf zivile Infrastruktur schießen oder auf Gebiet in der Region Rostow oder was auch immer", sagte der ukrainische Militärsprecher Pawlo Kowaltschuk.
Westliche Vertreter warnen seit Tagen, dass Russland einen Vorwand für einen Angriff auf die Ukraine schaffen könnte. Die Situation vor Ort ist enorm angespannt, die Angaben beider Seiten sind von unabhängiger Seite schwer zu überprüfen. In hektischen internationalen Bemühungen wird intensiv versucht, einen russischen Einmarsch in der Ukraine zu verhindern.
- Nachrichtenagenturen AFP und Reuters