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Joe Biden: Anführer der Terrormiliz IS bei Einsatz in Syrien getötet


Drei Stunden lange Gefechte
Der meistgesuchte Terrorist der Welt ist tot

Von dpa, afp, jmt

Aktualisiert am 03.02.2022Lesedauer: 3 Min.
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Tatort rund um den IS-Führer: Der meistgesuchte Terrorist der Welt ist tot. (Quelle: t-online)
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US-Präsident Biden hat eine Erklärung zum Militäreinsatz in Syrien abgegeben. Demnach ist der Anführer des Islamischen Staats tot. Zum Angriff ist es schon in der Nacht gekommen.

Der Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist bei einer Operation des US-Militärs im Nordwesten Syriens ums Leben gekommen. US-Präsident Joe Biden erklärte, er habe den Einsatz in der vergangenen Nacht angeordnet. "Wir haben Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraischi vom Schlachtfeld genommen."

Laut Regierungsangaben sprengte sich der IS-Anführer selbst in die Luft und tötete dabei auch Teile seiner Familie, "darunter Frauen und Kinder". Zuvor waren die amerikanischen Spezialkräfte nach US-Medienberichten im Schutz der Dunkelheit mit Hubschraubern an den Einsatzort geflogen.

Rede an die Nation angekündigt

Alle US-Soldaten seien sicher vom Einsatz zurückgekehrt, der dem Schutz der Bürger der Vereinigten Staaten und der Verbündeten gedient habe. Das Vorgehen habe "die Welt zu einem sichereren Ort gemacht". Biden will noch heute in einer Rede an die Nation weitere Details bekannt geben.

Das Ziel befand sich nur wenige Kilometer von dem Ort entfernt, wo US-Spezialkräfte im Herbst 2019 den damaligen IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi getötet hatten. Anwohner berichteten einem dpa-Fotografen in Syrien, die Gefechte rund um ein Haus hätten gut drei Stunden gedauert. Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden auch 13 Zivilisten getötet, unter ihnen vier Kinder. Die Militärkoalition habe zudem Ziele nördlich der Region Idlib bombardiert. Die Rebellenhochburg Idlib wird von Islamisten kontrolliert, die gegen die Regierung des Machthabers Baschar al-Assad kämpfen.

UN besorgt über Berichte zu toten Zivilisten

Die Vereinten Nationen haben sich vorsichtig zum US-Einsatz gegen den Anführer der Terrormiliz IS geäußert. "Wir nehmen mit Besorgnis Berichte über zivile Opfer zur Kenntnis", sagte Sprecher Farhan Haq am Donnerstag in New York.

Alle Beteiligten in dem Konflikt müssten den Schutz von Unbeteiligten sicherstellen. Im Falle von getöteten Zivilisten deutete der Sprecher an, dass eine Untersuchung des Vorfalls angebracht wäre.

Meistgesuchter Terrorist der Welt

Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi galt seit 2019 als Anführer der Terrorgruppe und damit als Nachfolger von Abu Bakr al-Bagdadi. Über ihn war nur wenig bekannt. Der Mann soll ursprünglich aus der syrischen Stadt Aleppo stammen. Erst 2020 war das Kopfgeld auf ihn auf eine Summe von zehn Millionen US-Dollar erhöht worden. Er galt als der meistgesuchte Terrorist der Welt. Zu seinen Aufgaben beim IS gehörte es, die weltweiten Aktivitäten der Gruppe zu koordinieren.

Ein Aktivist in der Region sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass der IS-Anführer verdächtigt werde, Drahtzieher des schweren Anschlages auf ein Gefängnis im Nordosten Syriens zu sein. Dabei wurden in der Stadt Al-Hassaka Ende Januar mehr als 300 Menschen getötet. Mit dem Überfall wollte die Terrormiliz inhaftierte Kämpfer befreien. Die Gefechte mit den von Kurden angeführten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) dauerten länger als eine Woche. Der Angriff galt als der schwerste seit vielen Jahren. Beobachter befürchteten ein Wiedererstarken der Dschihadisten.

Experten hatten entgegen offizieller Verlautbarungen der Terrormiliz lange gezweifelt, dass es sich bei al-Kuraschi tatsächlich um den neuen Chef des IS handelte. Als möglicher Nachfolger wurde auch Amir Mohammed Abdul Rahman al-Mawli al-Salbi vermutet. Das zumindest hatte die britische Tageszeitung "Guardian" unter Berufung auf US-Regierungsquellen berichtet.

Im Bürgerkriegsland Syrien kämpft eine Militärkoalition unter Führung der USA gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. Der IS hatte im Sommer 2014 große Gebiete im Norden des Irak in seine Gewalt gebracht. Kurz darauf riefen die Dschihadisten ein Kalifat aus, zu dem auch Regionen im Nachbarland Syrien gehörten. Militärisch wurde die Terrormiliz im März 2019 besiegt. Sie ist jedoch weiter in beiden Ländern aktiv und verübt immer wieder Anschläge.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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