Fall in Großbritannien Professorin tritt nach Kritik von Transgender-Aktivisten zurück
Kathleen Stock widerspricht der Vorstellung, dass Menschen ihr biologisches Geschlecht ändern können und hat damit Kritik von Transgender-Aktivisten auf sich gezogen. Jetzt gibt die Professorin ihren Job auf.
Nach Kritik von Transgender-Aktivisten hat die britische Professorin Kathleen Stock ihren Rücktritt angekündigt. Sie und ihre Familie machten seit Jahren eine "wirklich furchtbare Zeit durch", begründete sie ihren Schritt. Stock hatte gesagt, dass Menschen nicht ihr biologisches Geschlecht ändern könnten und der Vorstellung widersprochen, dass Geschlechtsidentität in Fragen von Gesetz und Politik eine wichtige Rolle spielen sollten.
Die britische Regierung stärkte der Philosophin den Rücken. "Ich denke nicht, dass sie ihren Job verlieren sollte", sagte die Gleichstellungsbeauftragte der Regierung, Kemi Badenoch. Stock habe jedes Recht, ihre Meinung zu vertreten. Die Professorin der Universität Sussex in Brighton sei vermutlich im Einklang mit der Mehrheit der Bevölkerung. Sie sei entsetzt über die Entwicklung, so Badenoch.
Auch Stocks Universität kritisierte die Anschuldigungen gegen Stock. Die Intoleranz gegen sie stehe "in direktem Gegensatz zu den grundlegendsten Prinzipien der Wissenschaft", hieß es von der Universität Sussex. Vor rund drei Wochen hatten Studierende und Aktivisten bei einem Protest mit Plakaten und Graffitis Stocks Rauswurf gefordert. Bilder mit der Parole "Stock out" kursierten in sozialen Medien. Die Anfeindungen gegen die Professorin begannen aber bereits 2018.
- Nachrichtenagentur dpa