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CIA soll Ermordung von Julian Assange durchdacht haben


"Schien keine Grenzen zu geben"
CIA soll Ermordung von Julian Assange durchdacht haben

Von t-online, dpa, mbo

28.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Julian Assange im April 2019: Der Wikileaks-Gründer sitzt seit über zwei Jahren in einem Hochsicherheitsgefängnis in London.Vergrößern des Bildes
Julian Assange im April 2019: Der Wikileaks-Gründer sitzt seit über zwei Jahren in einem Hochsicherheitsgefängnis in London. (Quelle: Jack Taylor/Getty Images)
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Bis 2019 hat Julian Assange sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London ausgeharrt. Jetzt zeigt eine Recherche: Die CIA erwog offenbar eine Ermordung des Wikileaks-Gründers.

Seit über zwei Jahren sitzt Julian Assange im Londoner Hochsicherheitsgefängnis HMP Belmarsh. Zuvor hatte er sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in der englischen Hauptstadt verbracht, wo der von den USA verfolgte Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks politisches Asyl erhalten hatte. Nun berichtet das Portal "Yahoo News", dass die CIA während Assanges fünftem Jahr in der Botschaft geplant habe, ihn entführen und ermorden zu lassen.

Ein hochrangiger Beamter der Spionageabwehr sagte dem Bericht zufolge, man habe "auf höchster Ebene" der Trump-Administration über die Entführung und Ermordung Assanges diskutiert. Er erläuterte weiter: "Es schien keine Grenzen zu geben."

Diskussionen entbrannten mit Veröffentlichung von "Vault 7"

Die Diskussionen innerhalb der CIA über eine Entführung und Ermordung des Australiers wurden im Frühjahr 2017 ausgelöst, als Wikileaks Tausende sensible CIA-Dokumente veröffentlicht hatte. Das unter dem Titel "Vault 7" publizierte Material gibt etwa Einblick in die mutmaßliche Cyber-Spionagepraxis des Geheimdienstes. Die US-Behörde bezeichnet "Vault 7" als "größten Datenverlust in der Geschichte der CIA".

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Hohes Personal der Behörde sowie der damalige CIA-Direktor und spätere US-Außenminister unter Präsident Donald Trump, Mike Pompeo, seien aufgrund der Enthüllungen in Verlegenheit geraten. "Sie sahen Blut", sagte eine nicht namentlich genannte Quelle. Insgesamt bezieht sich die Nachrichtenseite bei ihrer Recherche auf über 30 frühere US-Beamte, von denen acht Details zu den Entführungsplänen geschildert haben.

"Absolut empörend"

"Als amerikanischer Staatsbürger finde ich es absolut empörend, dass unsere Regierung eine Entführung oder Ermordung von jemandem ohne jegliches Gerichtsverfahren in Erwägung zieht, nur weil er wahrheitsgemäße Informationen veröffentlicht hat", sagte Barry Pollack, Assanges US-Anwalt. Von der CIA gibt es keine Stellungnahme zur Recherche. Auch Mike Pompeo, der die Debatte innerhalb des Geheimdienstes angeführt habe, reagierte nicht auf eine Anfrage.

Die US-Justiz wirft Assange vor, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan sowie unzählige diplomatische Depeschen gestohlen und auf Wikileaks veröffentlicht zu haben. Damit sei das Leben amerikanischer Informanten in vielen Ländern in Gefahr gebracht worden. Für die US-Ermittler ist Assange ein Spion. Ihm droht ein Strafmaß von bis zu 175 Jahren.

Seine Unterstützer sehen in ihm hingegen einen Journalisten, der mit investigativer Arbeit schlimme Kriegsverbrechen ans Licht brachte. Ein Video dokumentierte beispielsweise die Tötung von Zivilisten durch die Besatzung eines US-Hubschraubers im Irak.

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