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Italien: Alarm nach Beben in Neapel – Massenevakuierungen geplant


Angst vor dem Supervulkan
Alarm nach Beben in Neapel – Plan für Massenevakuierungen

Von t-online
Aktualisiert am 17.03.2025 - 05:28 UhrLesedauer: 3 Min.
Erdbeben in NeapelVergrößern des Bildes
Einsatzkräfte in Neapel: Das jüngste Erdbeben in der Nähe der Stadt hatte eine Stärke von 4,4. (Quelle: Antonio Balasco/LPS via ZUMA Press Wire/dpa/dpa-bilder)
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Am Wochenende hat es in Neapel erneut Erdbeben gegeben – und in der Region wächst die Angst vor einem Vulkanausbruch. Die Regierung stellt nun Sicherheitsvorkehrungen vor.

Das Gebiet um die süditalienische Großstadt Neapel ist am Wochenende von mehreren Erdbeben erschüttert worden. Das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) gab die Stärke mit 4,4 an und verortete das Epizentrum in den Phlegräischen Feldern, einem Supervulkan. Mindestens ein Mensch wurde verletzt und in mehreren Ortschaften kam es zu schweren Schäden. Viele Menschen hätten ihre Häuser verängstigt verlassen und seien auf die Straße gelaufen, berichteten Medien.

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Die Phlegräischen Felder, ein Gebiet mit hoher vulkanischer Aktivität, werden seit geraumer Zeit von Erdbeben heimgesucht. Seit elf Jahren gilt für das Gebiet die Alarmstufe Gelb, die zur Vorsicht aufruft. Das jüngste Erdbeben hatte dieselbe Stärke wie ein Erdbeben im vergangenen Mai. Es war damals das stärkste Erdbeben seit rund 40 Jahren. Die Sorge in der Region steigt zudem, dass es zu einem Ausbruch des Vulkans kommen könnte. Supervulkane zeichnen sich durch eine besonders große Magmakammer und enorme Gewalt aus: Anders als normale Vulkane explodieren sie regelrecht.

Eine halbe Million Menschen müssten evakuiert werden

Italienische Medien berichten nun von einem Evakuierungsplan in diesem Fall. Kommt der Supervulkan nicht zur Ruhe, könnte das komplette betroffene Gebiet in einem Radius von der Hafenstadt Pozzuoli bis Neapel evakuiert werden. Die Pläne dafür sehen vor, dass im Falle eines Ausbruchs rund 500.000 Menschen innerhalb von drei Tagen den Bereich verlassen müssen. Betroffene Gemeinden im Gebiet Campi Flegrei haben demnach bereits Partnerschaftsabkommen mit Gemeinden in anderen Regionen geschlossen, um eine Aufnahme der Betroffenen zu ermöglichen.

Auch wiederholte und stärkere Beben würden die Evakuierung einer großen Zahl von Menschen aus dem betroffenen Gebiet erforderlich machen. In diesem Fall würde der Evakuierungsplan, wie der Nationale Zivilschutz mitteilte, nur bei Unterbrechungen lebenswichtiger Dienste wie Wasser- und Stromversorgung, Kanalisationsbrüchen oder Einstürzen aktiviert. Menschen würden dann in Hotels in Kampanien untergebracht, mit denen die Region auch bereits Vereinbarungen getroffen hat.

Italiens Zivilschutzminister Nello Musumeci hatte nach den jüngsten Erdbeben einen nationalen Mobilmachungszustand angekündigt. Kräfte aus dem ganzen Land wurden demnach in die Region entsandt, um zu helfen. Gegenüber der italienischen Zeitung "Il Messaggero" sagte Musumeci, die Region sei zwar stark überwacht. "Die besten Vulkanologie-Experten prüfen ständig die Entwicklungen", so Musumeci. Dennoch müssten alle möglichen Szenarien berücksichtigt werden, um auf weitere Erschütterungen oder einen Ausbruch des Supervulkans vorbereitet zu sein.

Wichtig für die Bewohner sei auch ein Voralarm, der bereits Monate vor einem möglichen Ereignis ausgerufen werden könnte. Damit soll den Menschen Zeit gegeben werden, ihre Sachen zu packen. Es werde Treffpunkte außerhalb des Gefahrenbereichs geben, von denen aus die Menschen mit Bus, Bahn, Schiff oder Flugzeug weiterreisen könnten. Der Minister betonte, dass die Maßnahmen auch das Bewusstsein in der Bevölkerung erhöhen sollten, dass sie in einem Risikogebiet leben.

Kaum Fluchtwege vorhanden

Laut Fabio Ciciliano vom Katastrophenschutz in Pozzuoli stellt das Fehlen ausreichender Fluchtwege das größte Hindernis für die aktuellen Pläne dar. Der Bau solcher Wege würde mindestens ein Jahr in Anspruch nehmen.

Im Mai 2024 wurde das Gebiet von den heftigsten Erdbeben seit 40 Jahren erschüttert. Das heftigste Beben der damaligen Serie hatte eine Stärke von 4,4. Schon damals hatt die Regierung in Rom neue Maßnahmen auf den Weg gebracht und Pläne für eine mögliche Evakuierung angekündigt. Dazu gehörte auch, Gebäude besser gegen Beben zu schützen.

Verwendete Quellen
  • bild.de: Neapel plant Massen-Evakuierung
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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