200.000 Soldaten, 300 Panzer Im Video: Riesiges Manöver in Russland beunruhigt Nato
Mehr als 200.000 Menschen und fast 300 Panzer sind derzeit an einer Militärübung beteiligt. Nato-Generalsekretär äußerte Kritik an der Größe des Manövers von Russland und Belarus.
Begleitet von Kritik der Nato haben Belarus und Russland ihr großes Militärmanöver "Sapad" (Westen) begonnen. Beteiligt sind auf insgesamt 14 Truppenübungsplätzen bis zu 200.000 Menschen und Hunderte Einheiten Kampftechnik, darunter fast 300 Panzer, 80 Flugzeuge und Hubschrauber sowie 15 Schiffe, wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte. Die Übung, die alle zwei Jahre angesetzt wird, dauert bis zum 16. September.
Das riesige Militärmanöver, das Nato-Vertreter derzeit beunruhigt, sehen Sie hier im Video oder oben im Artikel.
Experten wie der Politikwissenschaftler Siarhei Bohdan vom geschichtswissenschaftlichen Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin sprechen von einem beispiellosen Ausmaß des Manövers. "Die Manöver, auf die Minsk früher Einfluss hatte, verwandeln sich nun in eine Leinwand für eine riesige russische Militär-Show", sagte Bohdan der "Deutschen Welle".
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg rief Russland zur Transparenz auf. Die Zahl der Teilnehmer bei Manövern sei in der Vergangenheit größer als angekündigt gewesen. "Also werden wir wachsam sein", sagte er. Die Nato in Brüssel kritisierte, Russland habe seit Ende des Kalten Krieges nicht eine Übung gemäß internationaler Vereinbarungen für Beobachtungen geöffnet. Bei einer Teilnahme von mehr als 13.000 Soldaten seien solche Beobachtungen verpflichtend, hieß es.
Westen nicht in Position der Stärke
Das Manöver sei zwar nicht gegen irgendjemanden gerichtet, sagte der russische Präsident Wladimir Putin bereits am Vorabend bei einem Treffen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko im Kreml. "Aber die Durchführung ist logisch unter Bedingungen, da andere Vereinigungen wie die Nato ihre Präsenz an den Grenzen des Unionsstaates aktivieren", sagte Putin. Der Kremlchef und Lukaschenko hatten über die weitere Entwicklung eines Staatenbundes zwischen Russland und Belarus gesprochen.
- Nachrichtenagentur dpa