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Präsident winkt aus Auto: Trump-Anhänger demonstrieren in Washington


Präsident winkt aus Auto
Trump-Anhänger demonstrieren in Washington

Von dpa
14.11.2020Lesedauer: 3 Min.
Der US-Präsident Trump fährt in einer Autokolonne an einer Gruppe von Anhängern vorbei, die zu dessen Unterstützung und gegen angeblich gefälschte Wahlergebnisse in der Nähe des Weißen Hauses demonstrieren.Vergrößern des Bildes
Der US-Präsident Trump fährt in einer Autokolonne an einer Gruppe von Anhängern vorbei, die zu dessen Unterstützung und gegen angeblich gefälschte Wahlergebnisse in der Nähe des Weißen Hauses demonstrieren. (Quelle: Evan Vucci/AP/dpa./dpa)
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Washington (dpa) - Mehrere tausend Anhänger von US-Präsident Donald Trump haben sich am Samstag im Zentrum von Washington versammelt, um ihm den Rücken zu stärken. Sie riefen Parolen wie "Vier Jahre mehr!" und "Wir wollen Trump!".

Der scheidende Präsident, der nach wie vor seine Wahlniederlage nicht anerkennt, winkte ihnen auf dem Weg zum Golf-Club aus einem gepanzerten Fahrzeug zu. Er hatte am Vortag in Aussicht gestellt, dass er bei den Demonstranten vorbeischauen und seine Fans begrüßen könnte.

Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany sprach bei Twitter von einer Million Teilnehmer, Einschätzungen von Beobachtern und Medien reichten von einigen Tausend bis gut 10 000. Die Trump-Regierung hatte bereits ihre Amtszeit mit der Übertreibung der Teilnehmerzahl bei seiner Amtseinführung im Januar 2017 begonnen. Eine Woche zuvor feierten deutlich mehr Menschen in den Straßen von Washington, als der Sieg von Joe Bidens bei der US-Präsidentenwahl verkündet wurde.

Redner bei der Demonstration auf dem Freedom Plaza unweit des Weißen Hauses hielten sich an Trumps Darstellung, dass ihm der Sieg durch massiven Wahlbetrug genommen worden sein. Sie versprachen, weiterzukämpfen, und beschimpften Medien, die zu Unrecht Biden zum Wahlgewinner erklärt hätten. "Fox News sind Feinde des Volkes!", rief einer der Redner in die Menge. Der Kanal aus dem Medienimperium von Rupert Murdoch war lange der Haussender von Trump - rückte zuletzt aber merklich von ihm ab. Der Präsident hatte Medien wiederholt als "Feinde des Volkes" bezeichnet.

Der Demokrat Biden hat die Präsidentenwahl nach Berechnungen von US-Medien klar gewonnen. Er kommt demnach auf 306 Stimmen von Wahlleuten, 270 sind für den Sieg nötig. Bei seinem Sieg 2016 konnte Trump ebenfalls genau 306 Wahlleute auf seine Seite ziehen. In den USA wird der Präsident nicht direkt gewählt, sondern von den Wahlleuten, die dem Wahlergebnis in ihren Bundesstaaten folgen.

Trump verbreitete zuletzt unter anderem Gerüchte, dass bei der Stimmauszählung verwendete Software für ihn abgegebene Stimmen zu Gunsten von Biden umgewandelt habe. Der Hersteller des Programms, Wahlleiter sowie mehrere US-Regierungsbehörden wiesen das zurück. "Stoppt den Diebstahl!", war ein Motto für den Marsch der Trump-Anhänger am Samstag.

Die längste Rede bei der Demonstration hielt die frisch gewählte republikanische Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greeene. "Die Demokraten sind keine amerikanische Partei mehr", verkündete sie. Ein Grund dafür sei, dass sie Amerikanern ihre Waffen wegnehmen wollten, behauptete Greene. Jetzt sei es Zeit, "eine Armee an der Basis" zu bilden.

Taylor Greene wurde im Wahlkampf unter anderem als Unterstützerin der QAnon-Verschwörungstheorie bekannt. Die zentrale Behauptung der QAnon-Anhänger ist, dass es eine Verschwörung gegen US-Präsident Donald Trump in den tieferen Schichten des US-Regierungsapparats gebe. Außerdem behaupten sie oft, prominente Politiker der Demokratischen Partei in den USA ließen sich mit Hormonen behandeln, die aus dem Blut von Kindern gewonnen würden.

Viele Teilnehmer der Demonstration trugen keine Masken. Trump hatte in seinem Wahlkampf stets behauptet, die USA würden in der Pandemie bald über den Berg sein. Zudem verwies er oft darauf, dass er selbst seine Covid-19-Erkrankung schnell überwunden habe - auch wenn er dafür mit einem noch experimentellen Antikörper-Medikament behandelt worden war.

Die Corona-Situation in den USA gerät unterdessen immer mehr außer Kontrolle. Am Freitag gab es mit 184 514 Neuinfektionen den nächsten Rekord, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) hervorgeht. Mehr als 1400 Menschen starben.

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