Ringen um letzten Abrüstungsdeal Putin bietet Atomdeal an – USA lehnen ab
Kommenden Februar läuft das letzte verbliebene Abrüstungsabkommen zwischen Russland und den USA aus. Nun hat Präsident Putin ein Angebot unterbreitet. Kann das das Abkommen retten?
Russlands Präsident Wladimir Putin hat eine Verlängerung des New-Start-Abkommens zur atomaren Abrüstung um ein Jahr ohne Vorbedingungen angeboten. Er schlage vor, das bestehende Abkommen mit den USA um mindestens ein Jahr zu verlängern, um umfassende Verhandlungen zu ermöglichen, sagte Putin am Freitag in Moskau nach Angaben des Kremls.
Die USA lehnten die Offerte wenige Stunden später ab. Putins Vorschlag einer Verlängerung des New-Start-Vertrags ohne ein Einfrieren der Zahl der Nuklearsprengköpfe sei "ein Rohrkrepierer", teilte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Robert O'Brien, mit. "Wir hoffen, dass Russland seine Position neu bewerten wird, bevor ein kostspieliges Wettrüsten einsetzt."
New Start ist das letzte verbliebene nukleare Abrüstungsabkommen zwischen den USA und Russland und läuft im kommenden Februar aus. Vor wenigen Tagen hatten die USA erklärt, es gebe eine grundsätzliche Einigung mit Russland auf eine Verlängerung. Allerdings machte US-Unterhändler Marshall Billingslea eine Begrenzung des russischen Atomarsenals zur Bedingung. Dies lehnte Moskau seinerzeit als "inakzeptabel" ab.
In dem Abrüstungsabkommen hatten sich Russland und die USA verpflichtet, die Zahl ihrer Atomsprengköpfe auf maximal 1.550 zu reduzieren – etwa 30 Prozent weniger als im Vorgängervertrag Sort von 2002. Die beiden Länder besitzen zusammen rund 90 Prozent der weltweiten Atomwaffen.
Washington und Moskau hatten im Juni eine erste Verhandlungsrunde über die Zukunft von New Start ohne greifbare Ergebnisse beendet. Die US-Regierung pocht auf eine Beteiligung Chinas an den Abrüstungsgesprächen.
- Nachrichtenagentur dpa, AFP