Überfüllte Lager auf den Inseln Griechenland verlegt Hunderte Flüchtlinge aufs Festland
Die Regierung in Athen hat damit begonnen, Migranten aus den überfüllten Lagern auf den griechischen Inseln aufs Festland zu bringen. In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Zwischenfälle auf Samos und Lesbos.
Um die restlos überfüllten Flüchtlingslager auf den Inseln Samos und Lesbos im Osten der Ägäis zu entlasten, hat die griechische Regierung Hunderte Migranten auf das Festland verlegt. Wie das Staatsfernsehen (ERT) und die halbamtliche Nachrichtenagentur ANA MPA berichteten, wurden am Dienstagmorgen an Bord von zwei Fähren 156 Migranten aus Lesbos zum größten griechischen Hafen Piräus und weitere 693 zum kleineren Hafen Eleusis westlich von Athen gebracht.
Die Bürgermeister der Inseln mit Registrierlagern – Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos – warnen seit Monaten vor der Gefahr von Unruhen und unkontrollierbaren Zuständen auf ihren Eilanden wegen der Überfüllung der Camps. Wie der griechische Minister für Bürgerschutz, Michalis Chryssohoidis, in der vergangenen Woche im Parlament erklärt hatte, will Athen bis Ende des Jahres mehr als 20.000 Migranten von den Inseln auf das Festland bringen.
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Allein am Wochenende hatten nach Angaben der Küstenwache 433 Migranten aus der Türkei zu griechischen Inseln übergesetzt. Im April war die Zahl der auf den Inseln lebenden Migranten auf 14.000 zurückgegangen. Seitdem hat sich der Trend umgekehrt und die Zahl der Migranten auf den Inseln hat mit 34.000 den höchsten Stand seit Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspaktes im März 2016 erreicht.
- Nachrichtenagentur dpa