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Boris Johnson: Premierminister empört mit Kommentar über ermordete Jo Cox


Aussage über ermordete Politikerin
Boris Johnson empört Parlamentarier

Von t-online, mja

Aktualisiert am 26.09.2019Lesedauer: 2 Min.
Premierminister Boris Johnson verlässt Downing Street No. 10: Sein Kommentar über die getötete Abgeordnete Jo Cox hat die Parlamentarier empört.Vergrößern des Bildes
Premierminister Boris Johnson verlässt Downing Street No. 10: Sein Kommentar über die getötete Abgeordnete Jo Cox hat die Parlamentarier empört. (Quelle: imago-images-bilder)
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"Den Brexit hinkriegen": Damit ehre man die ermordete Abgeordnete Jo Cox am besten. Über diese Behauptung des britischen Premiers zeigen sich Witwer und Abgeordneten entsetzt.

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson hat die Abgeordneten des Unterhauses mit einer Äußerung über die vor drei Jahren ermordete Labour-Parlamentarierin Jo Cox empört. "Der beste Weg, ihr Andenken zu ehren, und überhaupt um dieses Land zu einen, ist es, den Brexit hinzukriegen", sagte Johnson am Mittwochabend im Parlament.

Jo Cox hatte den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union befürwortet. Ein 53-jähriger Neonazi hatte die 41-Jährige im Juni 2016 bei einem öffentlichen Auftritt in West Yorkshire erschossen, dabei hatte er "Britain first" gerufen – nur wenige Tage vor dem Referendum über die EU-Mitgliedschaft des Landes. Jo Cox hinterließ ihren Ehemann und zwei Kinder.

Witwer: "Das macht mich krank"

Wie die Nachrichtenplattform "The New Daily" berichtete, schnappten manche Abgeordnete nach Johnsons Äußerung nach Luft. Zuvor hatte ein Parlamentarier Johnson aufgefordert, seine "rabiate und gefährliche Sprache zu zügeln".

Jo Cox' Ehemann Brendan schrieb auf Twitter, die Kommentare machten ihn krank. Er plädierte dafür, ungeachtet der persönlichen Ansichten leidenschaftlich und entschlossen für das einzustehen, woran man glaube. Cox sprach sich dagegen aus, die "andere Seite zu dämonisieren". Besser sei es, an dem festzuhalten, was man gemeinsam habe.

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Am Mittwoch war das britische Parlament erstmals nach der vom Obersten Gericht aufgehobenen Zwangspause wieder zusammengetreten. Die Richter des Obersten Gerichts hatten am Dienstag einstimmig die von Johnson verfügte fünfwöchige Zwangspause des Parlaments gekippt. Das Parlament sei durch die Suspendierung auf extreme Weise in der Wahrnehmung seiner verfassungsmäßigen Aufgaben behindert worden, begründeten die Richter das Urteil. Johnson sagte, die Entscheidung des Gerichts werde respektiert, er halte sie aber für falsch.


Ein Sturm der Kritik brach in der ersten Parlamentssitzung über Johnson herein. Johnson sei "nicht geeignet für das Amt, das er innehat", sagte Labour-Chef Jeremy Corbyn und forderte den Premier zum Rücktritt auf. "Für das Wohl dieses Landes sollte er gehen", sagte Corbyn. Johnson forderte seinerseits die Opposition zu einem Misstrauensvotum auf.

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