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Eskalation in Hongkong: Polizei nimmt Zwölfjährigen fest und feuert Warnschüsse ab


Proteste in Hongkong
Polizei rechtfertigt Einsatz von Schusswaffen

Von dpa, afp, pdi

Aktualisiert am 26.08.2019Lesedauer: 2 Min.
Hongkong: Eine Demonstrantin wird während eines Protests von einem Polizisten festgehalten. Bei Protesten in Hongkong ist es erneut zu schweren Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen.Vergrößern des Bildes
Hongkong: Eine Demonstrantin wird während eines Protests von einem Polizisten festgehalten. Bei Protesten in Hongkong ist es erneut zu schweren Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen. (Quelle: dpa)
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Fast zwei Wochen bleibt es friedlich auf Hongkongs Straßen. Doch am Wochenende eskalierte die Gewalt erneut. Die Polizei ging mit Härte gegen die Demonstranten vor, es fielen Schüsse.

Nach den schweren Zusammenstößen bei einer Großkundgebung der Demokratiebewegung in Hongkong hat die Polizei ihr hartes Vorgehen gegen die Demonstranten gerechtfertigt. Der Einsatz von Wasserwerfern und der durch einen Polizisten abgefeuerte Schuss seien wegen "extrem gewalttätiger" Protestierender nötig gewesen, erklärte die Polizei der chinesischen Sonderverwaltungszone am Montag.

Den Angaben zufolge war eine kleine Gruppe von Sicherheitskräften am Sonntagabend von Demonstranten unter anderem mit Steinen bedrängt worden. Ein Polizist sei unter den Schlägen auf den Boden gefallen und habe sich in Lebensgefahr befunden. Daraufhin hätten sechs Polizisten ihre Waffen gezogen, einer von ihnen habe einen Warnschuss in die Luft abgefeuert.

Waffenbesitz und Gewalt

Es handelte sich dabei um den ersten Schuss eines Polizisten, der seit Beginn der Proteste vor drei Monaten abgegeben wurde. In den Onlinediensten stieß das Vorgehen der Sicherheitskräfte auf scharfe Kritik von Anhängern der Demokratiebewegung.

Nach Angaben der Polizei wurden bei den Zusammenstößen am Sonntag 15 Sicherheitskräfte verletzt. 65 Protestierende seien festgenommen worden, darunter ein zwölf Jahre alter Junge. Ihnen werden Beteiligung an nicht genehmigten Versammlungen, Waffenbesitz und Gewalt gegen die Polizei vorgeworfen. Die Polizei rief die Bevölkerung Hongkongs auf, sich von den "gewalttätigen Protestierenden" zu distanzieren.

Tausende Menschen hatten sich am Sonntag bei einem Sportstadion versammelt und waren im strömenden Regen nach Tsuen Wan marschiert, eine Vorstadt in den Neuen Territorien im Nordwesten Hongkongs. Einige von ihnen errichteten Barrikaden und gruben Pflastersteine aus. Die Polizei setzte zunächst Tränengas ein, um die Demonstranten auseinanderzutreiben. Im Anschluss wurden die Wasserwerfer in Stellung gebracht.

Demonstrationen seit drei Monaten

In Hongkong gibt es seit drei Monaten Massendemonstrationen für mehr Demokratie und gegen eine wachsende Einflussnahme Pekings. Die chinesische Regierung versucht seit Wochen, mit einer Mischung aus Einschüchterung, Propaganda und wirtschaftlichem Druck die Proteste einzudämmen. Die Demonstranten bezeichnen dieses Vorgehen als "weißen Terror".


Die Millionenmetropole gehört seit dem Abzug der Briten 1997 wieder zu China. Als Sonderverwaltungszone sind Hongkong noch bis 2047 umfangreiche Sonderrechte garantiert. Um die fürchten nun aber viele Bewohner. An der Grenze zu Hongkong wurden chinesische Sicherheitskräfte zusammengezogen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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