Nach Massenprotesten Gouverneur von Puerto Rico kündigt Rücktritt an
Er machte sich über Frauen, Homosexuelle und Hurrikan-Opfer lustig – nun ist Puerto Ricos Gouverneur zurückgetreten. Hunderttausende Menschen waren zuvor auf die Straße gegangen.
Nach Massenprotesten hat der umstrittene Gouverneur von Puerto Rico, Ricardo Rosselló, seinen Rücktritt angekündigt. Der Gouverneur des US-Außengebiets sagte in einer Videobotschaft, er werde das Amt am 2. August niederlegen. Seine Nachfolge werde kommissarisch Justizministerin Wanda Vázquez übernehmen.
Rosselló war durch das Bekanntwerden von Textbotschaften unter Druck geraten, in denen er und Mitglieder seiner Regierung sich über Journalisten, Frauen, Homosexuelle und Hurrikan-Opfer lustig machten. Nach der Rücktrittsankündigung des 40-Jährigen brach Jubel bei Demonstranten aus, die sich vor dem Regierungssitz in der Hauptstadt San Juan versammelt hatten.
Zwei Wochen lang gab es Proteste
Gegen Rosselló gibt es seit zwei Wochen Proteste. Am Montag gingen auf der Karibikinsel hunderttausende Menschen auf die Straße, um den Rücktritt des Gouverneurs zu fordern, der auch für Korruption im Zusammenhang mit Hilfsgeldern nach dem Durchzug von Hurrikan "Maria" im Jahr 2017 verantwortlich gemacht wird.
Für Donnerstag war zu neuen Demonstrationen und einem Streik aufgerufen worden. An der Spitze der Proteste stehen prominente puertoricanische Musiker wie der Rapper René Pérez ("Residente") und die Sänger Ricky Martin und Benito Martinez.
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Rosselló hatte einen Rücktritt bislang abgelehnt. Er kündigte am Sonntag lediglich an, im kommenden Jahr nicht zur Wiederwahl antreten zu wollen. Im Verlauf des Mittwoch verdichteten sich dann die Anzeichen für einen bevorstehenden Rücktritt.
- Nachrichtenagentur AFP