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Mord an Khashoggi: "Bringt mir den Kopf dieses Hundes"


Mordbefehl per Skype
Kronprinz-Berater: "Bringt mir den Kopf dieses Hundes"

Von reuters, dpa, jmt

Aktualisiert am 23.10.2018Lesedauer: 2 Min.
Der saudische Journalist Jamal Khashoggi: Ein enger Vertrauter des Kronprinzen Mohammad bin Salman soll per Skype den Befehl zum Mord gegeben haben.Vergrößern des Bildes
Der saudische Journalist Jamal Khashoggi: Ein enger Vertrauter des Kronprinzen Mohammad bin Salman soll per Skype den Befehl zum Mord gegeben haben. (Quelle: dpa)

Der Befehl zum Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi soll per Video-Anruf erteilt worden sein – von einem engen Berater des saudischen Kronprinzen.

Türkische Ermittler gehen davon aus, dass der saudi-arabische Journalist Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet wurde. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet nun unter Berufung auf zwei Geheimdienstquellen, dass ein enger Vertrauter des Kronprinzen Mohammad bin Salman per Skype den Befehl gab, ihn zu töten.

Existieren Tonaufnahmen des Mordes?

Khashoggi hatte das Konsulat am 2. Oktober betreten, um Papiere abzuholen, und war nicht mehr herausgekommen. Türkische Ermittler gehen nach Medienberichten davon aus, dass er von einem aus Saudi-Arabien angereisten 15-köpfigen Kommando im Konsulat gefoltert, ermordet und zerstückelt wurde. Davon sollen Tonaufnahmen existieren.

Dem Reuters-Bericht zufolge ist Khashoggi überwältigt worden, kurz nachdem er das Konsulat betreten hatte. Dann sei Saud al-Kahtani per Skype zugeschaltet worden, der Berater des Kronzprinzen. Zunächst habe er Khashoggi beschimpft. Als Khashoggi in gleicher Weise reagiert habe, habe al-Kahtani den Befehl erteilt: "Bringt mir den Kopf dieses Hundes."

Bereits zuvor war darüber berichtet worden, dass Khashoggi zerstückelt worden sei. Dafür habe ein Forensiker des Killerkommandos bereits eine Knochensäge mitgebracht. Was auch immer mit dem Regimekritiker geschah, die Darstellung Riads weist Lücken und Widersprüche auf.


Zunächst hieß es von Seiten des Königshauses, Khashoggi habe das Konsulat wieder verlassen, Meldungen über seinen Tod seien erfunden. Am Wochenende räumte das autoritär regierte Königreich dann die Tötung des 59-Jährigen ein, stellte sie aber als Folge einer eskalierten Schlägerei dar. Die Verantwortlichen würden zur Rechenschaft gezogen.

18 saudische Staatsangehörige wurden festgenommen. Wo sich Khashoggis Leiche befindet, wisse die Führung in Riad nicht, sagte Außenminister Adel al-Dschubair. Das Sicherheitsteam vor Ort habe eigenmächtig gehandelt und dann versucht, die Tötung zu vertuschen. Medien fanden allerdings heraus, dass Beschuldigte zum engsten Umfeld des Kronprinzen zählen.


Erdogan hatte am Wochenende versprochen, es werde die ganze Wahrheit über Khashoggis Tod im Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul ans Licht kommen. Daraufhin machte sich einem Bericht der "Washington Post" zufolge die CIA-Chefin Gina Haspel auf den Weg in die Türkei. Die größte Sorge Washingtons war demnach, dass Erdogans Enthüllungen den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman als engen Verbündeten der Regierung Trumps schwer belasten könnten.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavosoglu hat gemeinsame Ermittlungen mit den Vereinten Nationen, internationalen Gerichten und anderen Institutionen angeboten, um den Fall aufzuklären. Deutsche Politiker, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Heiko Maas, sprechen sich derzeit für einen Exportstopp von Rüstungsgütern nach Saudi-Arabien aus.

Verwendete Quellen
  • Reuters: "How the man behind Khashoggi murder ran the killing via Skype" (engl.)
  • dpa
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