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Jahrestag des 11. September 2001: Viele Opfer nicht offiziell identifiziert


Jahrestag des 11. September 2001
1.111 Opfer sind noch immer nicht offiziell identifiziert

Von afp
Aktualisiert am 11.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Die brennenden Türme des World Trade Centers am 11. September 2001: Noch immer sind viele der Opfer des Terroranschlags nicht offiziell identifiziert.Vergrößern des Bildes
Die brennenden Türme des World Trade Centers am 11. September 2001: Noch immer sind viele der Opfer des Terroranschlags nicht offiziell identifiziert. (Quelle: Brad Rickerby/Reuters-bilder)

17 Jahre ist der Terror vom 11. September heute her. Doch von den über 2.750 Opfern im World Trade Center sind noch immer viele nicht per DNA identifiziert worden.

Die Terroranschläge vom 11. September 2001 jähren sich heute zum 17. Mal. Während US-Präsident Donald Trump auf einer Veranstaltung an die Opfer erinnern wird, arbeiten Labormitarbeiter in New York noch immer an der offiziellen Identifizierung vieler der Toten. Denn von den 2.753 Menschen, die damals in New York nach offiziellen Zahlen ums Leben kamen, wurden bisher nur 1.642 identifiziert. Von den übrigen 1.111 fehlen nach wie vor identifizierbare DNA-Informationen.

22.000 menschliche Überreste wurden in den Trümmern der Zwillingstürme gefunden. Alle wurden getestet – manche 10- oder 15-mal. Dabei werden die Knochen zu feinem Staub gemahlen und mit chemischen Stoffen gemischt, welche die DNA freilegen können. Der Erfolg ist nicht garantiert.

Ans Aufgeben denkt niemand

Der Knochen sei "das schwierigste biologische Material" für solche Analysen, sagt Kriminalbiologe Mark Desire von der New Yorker Behörde für Rechtsmedizin. Zudem seien die Gebeine am Ground Zero Feuer, Schimmel, Bakterien, Sonnenlicht, Kerosin und Diesel ausgesetzt gewesen. "Das alles zerstört DNA", erklärt Desire. So gebe es Proben, die nur sehr, sehr wenig Erbinformationen in sich trügen.

So können Jahre vergehen, ohne dass das Labor einen neu identifizierten Namen nennen kann. Ans Aufgeben denkt jedoch niemand. Auch wenn Desire den Etat des Programms nicht nennen möchte: Es ist das am besten ausgestattete und fortschrittlichste Labor in Nordamerika. Seit 2001 "konnten wir jeden Schritt des Prozess verbessern", sagt Desire. Inzwischen kommen Menschen aus der ganzen Welt, um vom New Yorker Team zu lernen.

Zuletzt konnte im Juli ein weiteres Opfer identifiziert werden: Scott Michael Johnson, ein 26 Jahre alter Finanzanalyst, arbeitete im 89. Stockwerk des Südturmes. Trotz professioneller Objektivität gehen den Mitarbeitern diese Momente nahe. "Das gab mir ein richtig gutes Gefühl", sagt Kriminalistin Veronica Cano mit Blick darauf, dass sie den Angehörigen helfen konnte.

Zwiespältiges Gefühl für Angehörige

Für die Angehörigen ist es dennoch ein zwiespältiges Gefühl, wenn die Überreste einer ihrer Lieben identifiziert wurden. "Es bringt diesen Tag zurück, die schreckliche Art und Weise, wie sie starben", sagt Mary Fetchet, die ihren 24 Jahre alten Sohn verlor, als die Türme des World Trade Center einstürzten. "Aber es gibt einem auch etwas Trost, wenn man seinen Lieben eine richtige Beerdigung geben kann."

Die Hilfe der Angehörigen ist entscheidend für den Erfolg der Forscher, denn sie müssen DNA-Material der Opfer zum Abgleich bereitstellen. 17.000 solcher Proben verwaltet die rechtsmedizinische Behörde in New York. Für 100 Opfer gibt es kein Vergleichsmaterial. Sie bleiben wohl für immer die unidentifizierten Opfer der Anschläge vom 11. September 2001 in New York.

Verwendete Quellen
  • AFP
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