Nahostkonflikt Hamas übergibt falsche Leiche
Die Terrororganisation Hamas hat behauptet, die Leiche der Geisel Shiri Bibas an Israel übergeben zu haben. Ein DNA-Test widerlegt die Aussage.
Die Hamas hat nach Worten von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu statt der getöteten Geisel Shiri Bibas die Leiche einer Frau aus dem Gazastreifen an Israel übergeben. "Mit einem unvorstellbaren Zynismus haben sie nicht Shiri zusammen mit ihren kleinen Kindern (...) übergeben, und haben die Leiche einer Frau aus dem Gazastreifen in den Sarg gelegt", erklärte Netanjahu. "Die Grausamkeit der Hamas-Monster hat keine Grenzen", fügte er hinzu.
"Wir werden entschlossen handeln, um Shiri nach Hause zu bringen", sagte Netanjahu zudem in einer Videobotschaft. "Die Hamas wird einen schweren Preis für diese grausame und perverse Verletzung des Abkommens zahlen."
Ariel und Kfir wurden wohl bereits im November brutal getötet
Das Forum der Geisel-Familien erklärte, es sei "entsetzt und erschüttert" darüber, dass die Leiche von Shiri Bibas nicht zusammen mit denen ihrer Söhne übergeben worden sei, "trotz der Vereinbarung und unser verzweifelten Hoffnungen".
Aufgrund der Einschätzung der zuständigen Behörden sowie basierend auf "verfügbaren nachrichtendienstlichen Erkenntnissen und diagnostischen Indikatoren wurden Ariel und Kfir Bibas im November 2023 von palästinensischen Terroristen in Geiselhaft brutal getötet", erklärte Armeesprecher Avichay Adraee in der Nacht zu Freitag im Onlinedienst Telegram.
Damit widersprach er Behauptungen der Hamas, wonach die beiden zuvor an Israel übergebenen toten Kinder und ihre Mutter Shiri im November 2023 durch einen israelischen Luftangriff getötet worden seien. Jarden Bibas, der Ehemann von Schiri und Vater der Jungen, war am 1. Februar von Hamas-Terroristen freigelassen worden.
Hamas will alle Leichen von Frauen und Minderjährigen freigeben
Israels Armee informierte die Familie einer vierten Geisel, Oded Lifschitz, dass einer der Toten als ihr Angehöriger identifiziert wurde. Der pensionierte Journalist sei in Gefangenschaft von der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) ermordet worden, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit.
Das Alter des Mannes wurde mit 83 Jahren angegeben, israelische Berichte sprachen stets von 84 Jahren. Lifschitz war auch als Aktivist für die Rechte von Palästinensern bekannt. Seine ebenfalls verschleppte Frau wurde rund zwei Wochen nach ihrer Entführung aus der Geiselhaft im Gazastreifen freigelassen.
US-Außenminister reagiert deutlich auf X
US-Außenminister Marco Rubio hat nach der Aushändigung toter Geiseln durch die islamistische Hamas im Gazastreifen gefordert, die Terrororganisation müsse "ausgerottet" werden. "Die Hamas ist das Böse – das reine Böse – und muss ausgerottet werden. ALLE Geiseln müssen JETZT nach Hause kommen", schrieb Rubio auf der Plattform X. Sein Beitrag erschien, bevor Israels Armee in der Nacht mitteilte, dass es sich bei der von der Hamas ausgehändigten Frauenleiche nicht um Schiri Bibas handelt.
Im Zuge einer Vereinbarung mit der Hamas wird Israel Berichten zufolge im Gegenzug für die Leichen alle Frauen und Minderjährigen freilassen, die seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 festgenommen wurden und die nicht am bewaffneten Kampf gegen Israel beteiligt gewesen sein sollen.
- Nachrichtenagentur dpa