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Israel: Mehrere Busse explodiert – Spur führt ins Westjordanland


Spur führt ins Westjordanland
Mehrere Busse in Israel explodieren – Fahrer rettet Passagiere

Von t-online, cc

Aktualisiert am 21.02.2025 - 07:53 UhrLesedauer: 3 Min.
Sicherheitskräfte untersuchen einen der explodierten Busse.Vergrößern des Bildes
Sicherheitskräfte untersuchen einen der explodierten Busse. (Quelle: Nir Elias)
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In Israel sind mehrere Busse explodiert. In einem Bus entkamen die Passagiere nur knapp einer Explosion. Politiker fordern bereits drastische Vergeltungsmaßnahmen.

Nach Explosionen in mehreren Bussen in Tel Aviv und Umgebung hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Donnerstag die Polizei und den Geheimdienst Shin Bet angewiesen, "intensive Anti-Terror-Operationen" im Westjordanland durchzuführen. Die Maßnahmen seien präventiver Natur und dienten dazu, weitere Anschläge zu vereiteln.

Insgesamt seien am Donnerstag fünf Bomben in Bussen in der Stadt Bat Yam platziert worden, teilte die Polizei mit. Drei Bomben seien detoniert, während zwei weitere Sprengsätze rechtzeitig entdeckt worden seien und nun entschärft würden. In einem Fall hatte wohl eine Passagierin dem Busfahrer gemeldet, dass sie einen verdächtigen Gegenstand im Fahrzeug gefunden hat, wie israelische Medien berichteten. Der Busfahrer fuhr dann laut der Zeitung "Jerusalem Post" zu einem nahe gelegenen Terminal. Als der Fahrer sah, dass es sich um ein verdächtiges Paket handelte, brachte er alle Personen in Sicherheit und rief das Bombenteam der Polizei.

Auf TV-Bildern war ein ausgebrannter Bus zu sehen, während ein zweiter in Flammen stand. Berichten zufolge wurden die Busfahrer in ganz Israel angewiesen, ihre Fahrzeuge nach Sprengsätzen zu durchsuchen. Die Zeitung "Times of Israel" zitierte Bezirkspolizeichef Haim Sargarof mit den Worten, die Sprengsätze sähen aus wie etwas, das seinen Ursprung im Westjordanland habe.

Demnach hätten die Bomben Zeitzünder gehabt. Es wird gemutmaßt, dass die Sprengsätze alle gleichzeitig zur Detonation gebracht werden sollten. Unklar ist, warum leere Busse das Ziel des mutmaßlichen Anschlags waren. Laut israelischen Medienberichten könnten die Terroristen bei der Einstellung der Zünder Vormittag und Nachmittag verwechselt haben. Die versuchten Anschläge ereigneten sich nur wenige Stunden, nachdem die Terrororganisation vier ermordete Geiseln an Israel übergeben hatte.

Busse und Züge werden überprüft

Wie die "Times" weiter berichtet, ist unmittelbar nach den versuchten Anschlägen ein Bekennerschreiben in einem Telegram-Kanal aufgetaucht, der der Hamas zugerechnet wird. Demnach veröffentlichte das sogenannte Tulkarem-Bataillon eine Erklärung, in der die Gruppe die Verantwortung für den Busanschlag in Tel Aviv andeutet. Darin heißt es: "Die Rache der Märtyrer wird nicht enden, solange die Besatzer auf unserem Land sind.. . Dies ist ein Dschihad [Anm.: heiliger Krieg], der entweder zum Sieg oder zum Märtyrertod führt." Das Hamas-Bataillon stammt aus der gleichnamigen Stadt Tulkarem im Westjordanland.

Der konservative Politiker Benny Gantz, ehemaliger Verteidigungsminister Israels, forderte ein hartes Vorgehen gegen die Terroristen, wie die "Times" berichtete. Demnach sollten die versuchten Anschläge als "Mega-Terroranschlag" behandelt und die entsprechenden Konsequenzen gezogen werden. Man müsse sich nicht auf das Ergebnis der Anschläge konzentrieren, sondern auf die beabsichtigte Wirkung. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach Explosionen in der Nähe von Tel Aviv am späten Donnerstagabend eine "intensive Militäroperation" gegen "Terrorzellen" im Westjordanland angeordnet.

Israels Präsident fordert schnelle Umsetzung der zweiten Phase

"Dem Versuch, an diesem schwierigen Tag Dutzende von Israelis zu ermorden, muss nicht nur mit taktischen Maßnahmen begegnet werden, sondern auch mit der direkten Ergreifung der Planer und Geldgeber des Anschlags sowie mit dem Einsatz wirksamer Maßnahmen gegen die Hochburgen der Terroristen", so Gantz. "Es muss ein hoher Preis gefordert werden – ein Preis, den die Terrororganisationen nicht vergessen werden."

Derzeit gibt es zwischen Israel und der Hamas eine Waffenruhe. Diese scheint jedoch fragil zu sein und wird von den Beteiligten immer wieder infrage gestellt. Erst am Donnerstag hatte Israels Staatspräsident Izchak Herzog auf die Umsetzung der zweiten Phase des Abkommens mit der Hamas gepocht. Demnach müsse Israel schleunigst die verbleibenden 69 Entführten nach Hause bringen und die zweite Phase des Deals abschließen, sagte er nach Angaben seines Büros.

Die israelische Regierung hat wiederholt erklärt, ihr Ziel sei die Auslöschung der Hamas. Die Verhandlungen zur zweiten Phase des Waffenruhe-Abkommens sollten eigentlich bereits vor dem Ende der ersten Phase am 2. März laufen. Jedoch teilt der Vermittler Katar mit, die Gespräche hätten offiziell noch nicht begonnen.

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