Wichtig für den Waffenbau So kommt Putin an deutsche Speziallaser
Russland kann trotz Sanktionen westliche Hightech nutzen. Möglich machen es Mittelsmänner, wie ein Bericht jetzt zeigt.
Russland kann sich offenbar trotz der westlichen Sanktionen mit hochwertigen Geräten versorgen, um weiter Waffen für den Krieg gegen die Ukraine zu bauen. Vor kurzem waren mehrere Gewehre europäischer Hersteller über Umwege nach Russland gelangt, jetzt sind es deutsche Lasergeräte. Das berichtet das unabhängige russische Investigativportal "The Insider".
Demnach gelingt es Geschäftsleuten, Spezialgeräte auf dem internationalen Markt zu erwerben und dann an Putins Fabriken zu liefern. Wie "The Insider" schreibt, soll der spanische Geschäftsmann Roberto Esteves R. mehrere Präzisionslaser der deutschen Firma Status Pro Maschinenmesstechnik erworben haben. Sie dienen dazu, hochpräzise Maschinen zu kalibrieren, die auch in der Rüstungsindustrie verwendet werden. Der Laser T-430 wird zur Überprüfung der Geradheit, Ebenheit und anderer Parameter von Maschinen eingesetzt.
Geräte offenbar persönlich abgeliefert
Daten des russischen Zolls sollen dem Bericht zufolge belegen, dass R. die Geräte – Stückpreis 18.000 US-Dollar – nicht nur bestellt hat, sondern auch persönlich geliefert hat. Allerdings seien viele Felder in den Dokumenten nicht ausgefüllt worden, wohl um die Herkunft zu verschleiern.
Zollunterlagen sollen auch belegen, dass eine serbische Firma Laser des deutschen Unternehmens Z-Laser nach Russland geliefert hat. Sie werden zur Qualitätskontrolle von Maschinen in Produktionsanlagen genutzt. Empfänger soll eine russische Firma gewesen sein, die Eisenbahnanlagen überprüft. Aus Hongkong sollen außerdem australische Hightechprodukte den Weg nach Russland gefunden haben. Die "WaveShaper" werden unter anderem in Kommunikationsanlagen und in militärischen Produktionsanlagen verwendet.
Auch westliche Waffen finden ihren Weg nach Russland
Vor wenigen Wochen hatte "The Insider" darüber berichtet, wie Waffen aus europäischer Fertigung nach Russland gelangen. Demnach seien Armenien, Georgien, Kasachstan, Kirgistan und Usbekistan jene Länder, die als Zwischenstation fungieren. Sie unterliegen nicht den Sanktionen, denen Russland ausgesetzt ist.
Das tschechische Netzwerk Investigace.cz berichtete, dass auf einer russischen Waffenmesse Dutzende westliche Marken ausgestellt worden seien. Bei einigen sei das Logo entfernt worden, die Waffen seien aber präsentiert worden.
Auch beim Öl hat Russland mittlerweile neue Wege gefunden: Eine Schattenflotte exportiert russisches Öl, die meisten Schiffe fahren unter ausländischer Flagge. Die USA haben jetzt gegen 183 Schiffe Sanktionen erlassen.