Krieg im Libanon Medien: Israel will Waffenstillstand mit Hisbollah zustimmen
Hinweise auf ein Ende des Krieges im Libanon verdichten sich. Medien berichten, Israels Kabinett wolle einer Vereinbarung für einen Waffenstillstand mit der Hisbollah zustimmen - und das sehr bald.
Das israelische Sicherheitskabinett wird israelischen Medienberichten zufolge am Dienstag einer Vereinbarung für einen Waffenstillstand mit der libanesischen Hisbollah-Miliz zustimmen. Der Text dieser Vereinbarung sei fertig ausverhandelt worden, berichteten mehrere israelische Medien übereinstimmend. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht.
Die Deutsche Presse-Agentur erfuhr aus Regierungskreisen, die Zustimmung des Kabinetts zu der unter US-Vermittlung ausgehandelten Vereinbarung sei "wahrscheinlich". Auch libanesische Regierungsquellen in Beirut äußerten sich optimistisch, betonten jedoch, die Entscheidung liege nun bei Israel.
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, äußerte sich vorsichtig optimistisch: Man sei nahe dran an einer Einigung über einen Waffenstillstand, man habe gute Gespräche geführt, es gehe in die richtige Richtung. "Aber es ist noch nicht geschafft." Weiter sagte Kirby, er wolle sich nicht zu Details äußern, um die Chance auf eine Einigung nicht zu gefährden. Er könne auch nicht sagen, wann es etwas mitzuteilen gebe.
Die USA drängen seit Wochen auf eine Waffenruhe zwischen der schiitischen Miliz und Israel. Ihr Vermittler Amos Hochstein war diese Woche für Verhandlungen erneut in den Libanon und nach Israel gereist.
Aus Frankreich hieß es am Abend, dass die Gespräche über einen Waffenstillstand deutlich vorangekommen seien. Man hoffe, dass die beteiligten Parteien diese Gelegenheit so schnell wie möglich nutzen werden, teilte der Élysée-Palast mit.
Den vorliegenden Berichten zufolge zielt die Vereinbarung nicht auf eine nur vorübergehende Waffenruhe, sondern es soll um ein dauerhaftes Ende der vor mehr als einem Jahr begonnenen Kämpfe durch einen förmlichen Waffenstillstand gehen.
Israel und die Hisbollah-Miliz setzten unterdessen ihre Angriffe fort. Die israelische Luftwaffe flog Angriffe im Libanon und die Miliz schoss Raketen auf Israel ab. Im Norden Israels wurden die Sicherheitsvorschriften verschärft, in einigen Gebieten sollten die Schulen am Dienstag geschlossen bleiben, weil verstärkter Raketenbeschuss befürchtet wurde.
Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, seit Beginn des Krieges am 7. Oktober vergangenen Jahres habe die Hisbollah mehr als 17.000 Raketen auf Israel abgefeuert. Im selben Zeitraum habe die israelische Luftwaffe rund 12.000 Terrorziele im Libanon angegriffen.
- Nachrichtenagentur dpa