Krieg in Nahost Israels Armeechef: Keine Zugeständnisse an Hisbollah
Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi pocht auf weiteren Druck auf die libanesische Hisbollah-Miliz. Die Schiitenorganisation solle keine Ruhepausen bekommen.
Israels Armeechef Herzi Halevi hat erneut ein entschiedenes Vorgehen gegen die libanesische Hisbollah-Miliz angekündigt. "Wir müssen weiterhin Druck auf die Hisbollah ausüben und dem Feind weiteren und kontinuierlichen Schaden zufügen, ohne Zugeständnisse und ohne Ruhepause für die Organisation", sagte der israelische Generalstabschef nach Angaben der Armee.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte Ende September bereits angekündigt, dass Israel die Hisbollah mit aller Kraft schlagen werde und nicht aufhören werde, ehe Israels Ziele, vor allem die Rückkehr der israelischen Vertriebenen in ihre Heimatorte im Norden des Landes, erreicht seien. Kurz zuvor hatte eine Staatengruppe um die USA und Deutschland eine Kampfpause gefordert, um in der Zeit eine diplomatische Lösung des Konflikts zu erreichen.
Israel befürchtet, die mit dem Iran verbündete Hisbollah könnte sich im Falle einer Waffenruhe von den schweren Schlägen der vergangenen Tage und Wochen erholen und sich neu gruppieren.
Die israelische Armee habe seit Beginn ihrer Bodenoffensive im Südlibanon rund 440 Mitglieder der Hisbollah bei Kämpfen und bei Luftangriffen getötet, teilte Armeesprecher Daniel Hagari mit. Darunter seien 30 Kommandeure. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die Hisbollah äußert sich derzeit nicht zu Opfern in ihren Reihen.
Israels Armee teilte außerdem mit, Soldaten hätten einen 250 Meter langen Hisbollah-Tunnel im Südlibanon zerstört. Dieser sei für einen geplanten Terrorüberfall der Miliz in Nordisrael bestimmt gewesen. In dem unterirdischen Tunnelsystem habe es unter anderem auch eine Küche sowie Wohnräume gegeben. Hagari zufolge ermöglichte dies den Hisbollah-Mitgliedern längere Aufenthalte im Untergrund. Der Tunnel befindet sich demnach rund 300 Meter von der israelischen Grenze entfernt. Die Armee veröffentlichte auch Aufnahmen des unterirdischen Komplexes. Auch diese Angaben konnten zunächst nicht unabhängig verifiziert werden.
- Nachrichtenagentur dpa