Krieg in der Ukraine Selenskyj beklagt Waffenmangel und spricht über Siegesplan
Der ukrainische Präsident klagt über fehlende Waffen und kündigt für seinen nächsten USA-Besuch einen Siegesplan ab.
Die Ukraine hat nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht genügend Waffen, um ihre Truppen vollständig auszurüsten. "Wir müssten 14 Brigaden ausrüsten, können aber von den bisher gelieferten Waffen gerade einmal vier Brigaden ausrüsten", sagte Selenskyj im Interview eines US-Journalisten, das in Teilen auf der Plattform Telegram und in ukrainischen Medien veröffentlicht wurde. Er führte diesen Mangel auf zu langsame Lieferungen zurück.
Vor allem in der Zeit, in der US-Waffenlieferungen zu Jahresbeginn über Monate hinweg im Kongress in Washington blockiert waren, habe die Ukraine alle Reserven aufgebraucht. "Wir haben alles gegeben, was wir in Reserve hatten, sowohl in Depots als auch bei Reserve-Einheiten", erklärte Selenskyj. "Wir haben alle Waffen ausgegeben, die sie noch hatten." Jetzt aber müssten diese Reserve-Einheiten aufgerüstet werden, betonte der ukrainische Präsident.
Selenskyj hatte zuletzt mehrfach darauf hingewiesen, dass zugesagte Waffenhilfe der Verbündeten oft mit großer Verspätung geliefert werde. Dies erschwere die Kriegsführung, vor allem bei der Verteidigung von schwer umkämpften Regionen in der Ostukraine.
Selenskyj will Siegesplan in Washington vorstellen
In dem Gespräch mit dem bekannten US-Journalisten Fareed Zakaria kündigte Selenskyj an, er werde in Kürze in Washington einen Siegesplan vorstellen. "Ich habe mehrere Punkte vorbereitet, vier von ihnen sind grundlegend", sagte Selenskyj. Es gehe dabei um Sicherheit, um den geopolitischen Platz der Ukraine sowie um militärische Unterstützung, riss Selenskyj seinen Plan an, ohne ins Detail zu gehen. Zudem gehe es um wirtschaftliche Unterstützung für die Ukraine.
Die Umsetzung dieser Punkte, betonte Selenskyj, hänge ausschließlich von US-Präsident Joe Biden ab, keineswegs von Kremlchef Wladimir Putin. Ein genauer Termin für Selenskyjs Besuch in Washington steht nicht fest, ist aber rund um die UN-Generalversammlung Ende September zu erwarten.
- Nachrichtenagentur dpa