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Putin: Sicherheit des Kreml-Chefs verschärft – Schutzweste bei Auftritten


"Steifer Gang" bei Kreml-Chef
Insider: Sicherheit für Putin wird verschärft

Von t-online, wan

Aktualisiert am 06.06.2024Lesedauer: 3 Min.
Wladimir Putin bei der Parade am Roten Platz (Archivbild): Er soll dabei eine Schutzweste getragen haben.Vergrößern des Bildes
Wladimir Putin bei der Parade am Roten Platz (Archivbild): Er soll dabei eine Schutzweste getragen haben. (Quelle: IMAGO/Mikhail Klimentyev)
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Wladimir Putin soll bei öffentlichen Auftritten eine Schutzweste tragen. Der Kreml habe die Sicherheit des Präsidenten erhöht, berichten Insider.

Der Kreml soll den Schutz von Wladimir Putin vor einem Attentat erheblich verstärkt haben. Gründe seien zum einen der Haftbefehl des Internationalen Gerichtshofes gegen Putin, aber auch mögliche ukrainische Drohnenangriffe oder Angriffe islamistischer Extremisten. Nach einem Bericht der "Moscow Times" hätten die Anschläge auf den ehemaligen japanischen Premierminister Shinzō Abe und den slowakischen Regierungschef Robert Fico die russischen Sicherheitsbehörden in höchste Alarmbereitschaft versetzt.

So trage Putin bei öffentlichen Auftritten eine schusssichere Weste, sein Essen werde von einem mobilen Labor kontrolliert. "Der Präsident hat persönliche Köche, die immer mit ihm reisen. Auch Lebensmittel werden ihm mitgegeben", so eine Kreml-Quelle gegenüber der "Moscow Times". "Aber selbst dann gibt es immer eine spezielle Gruppe von Offizieren, die mit Putin reisen und alle Mahlzeiten überprüfen, bevor Putin sie bekommt."

"Die Sicherheitsmaßnahmen sind auf dem Standardniveau. Wir tun alles, was getan werden muss, um die Sicherheit des Präsidenten zu gewährleisten", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow im Mai nach dem Attentat auf Fico gegenüber Reportern, ohne Details zu nennen.

Dass Putin bei öffentlichen Auftritten eine Schutzweste tragen soll, sei dem Bericht nach eine Empfehlung der präsidialen Sicherheitsbüros und des Nationalen Sicherheitsservices FSO gewesen, die beide für den Schutz des Kreml-Diktators zuständig sind. Selbst bei der Parade zum Ende des Zweiten Weltkriegs am 9. Mai in Moskau habe Putin Schutzkleidung getragen, hieß es.

Expertin: Putin hatte einen ziemlich steifen Gang

Das bestätigte auch Jade Miller, eine britische Sicherheitsexpertin, der "Moscow Times". Sie habe Videoaufnahmen vom Tag der Parade ausgewertet. "Putin scheint einen ziemlich steifen Gang zu haben, und es gibt keine natürlichen Falten auf der Rückseite seines Mantels, wenn er geht und Militärs die Hand schüttelt", sagte Miller.

Sein Oberkörper habe unnatürlich ausgesehen, eher quadratisch. In einem Ausschnitt sei zu sehen gewesen, wie ein Teil seiner Bekleidung sich mit etwas verhedderte, was eine schusssichere Weste sein könnte. Er habe auch mehrmals seine Haltung verändert, wie man es mache, wenn man sich in einer Bekleidung nicht wohlfühle.

Aktenkoffer als Schutzschilde

Die Parade am Roten Platz in Moskau wird von extrem hohen Sicherheitsmaßnahmen begleitet. Der Platz wird Wochen zuvor abgesperrt, auf der Tribüne darf nur stehen, wer von Putin persönlich eingeladen wurde. Als der Kremlherrscher einen Kranz niederlegte, sei er von zwei Dutzend Beamten umgeben gewesen, weitere hätten sich außerhalb des Blickwinkels der TV-Kameras postiert. Auf den Dächern des Kreml hätten sich Scharfschützen befunden. Seine Bodyguards tragen nach Medienberichten Aktenkoffer mit sich, die als Schutzschilde dienen sollen.

Nach Ansicht des Investigativjournalisten Andrei Soldatow, der unter anderem über russische Sicherheits- und Geheimdienste berichtet, würden die Bedenken der Sicherheitsbehörden vom russischen Staatschef ernst genommen. "Normalerweise stehen andere Staatsoberhäupter in ständigem Konflikt mit ihren Bodyguards, aber nicht Putin. Er geht fast immer auf ihre Forderungen ein. Und im Moment denke ich, dass er sich ihnen anschließt", sagte Soldatow.

Im vergangenen Jahr hatte ein Überläufer, der zuvor in Putins Sicherheitsdienst gearbeitet hatte, berichtet, wie sich der Präsident auch selbst abschirme und geradezu paranoid sei. "Er hat sich mit allen möglichen Barrieren vor der ganzen Welt geschützt, mit der gleichen Quarantäne, dem Mangel an Informationen. Seine Wahrnehmung der Realität ist verzerrt", sagte Gleb Karakulow zu Radio Free Europe.

Putin würde weder ein Mobiltelefon noch das Internet benutzen. Der ehemalige FSO-Offizier sagte, Putin habe im Oktober den Bau eines Bunkers in der russischen Botschaft in Kasachstan angeordnet, der mit einer sicheren Kommunikationsleitung ausgestattet sei.

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