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Südkorea: Seoul warnt Bevölkerung vor Ballons mit Müll aus Nordkorea


Propagandakrieg am Himmel
Seoul warnt Bevölkerung vor Müll-Ballons aus Nordkorea

Von t-online, jha

01.06.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ein offenbar aus Nordkorea stammender Ballon in einem Reisfeld in Südkorea: Müll aus der Luft. (Quelle: reuters)
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Nord- und Südkorea liefern sich einen Kleinkrieg in der Luft. Jetzt warnt Seoul die Bevölkerung vor Ballons voller Müll aus dem Norden.

Die südkoreanische Hauptstadt Seoul hat die Bevölkerung vor Ballons aus Nordkorea gewarnt. Das Militär teilte mit, dass der Staat Ballons gefüllt mit "Dreck" über die streng bewachte Grenze schicken würde. Darüber hat unter anderem der englische "Guardian" berichtet.

Nordkorea hat Anfang der Woche hunderte Ballons gefüllt mit Müll und Exkrementen nach Südkorea geschickt. Diese seien "Geschenke der Aufrichtigkeit" und Nordkorea versprach, noch weitere zu schicken. Der südkoreanische Verteidigungsminister Shin Won-sik bezeichnete dies am Samstag als "unvorstellbar kleinliches und minderwertiges Verhalten".

In einer Mitteilung der Stadt Seoul wurde die Öffentlichkeit aufgefordert, Ballons, die "am Himmel in der Nähe von Seoul identifiziert" wurden, nicht zu berühren und sie zu melden, da sie "vom Militär bearbeitet" würden.

Propagandakrieg mit Ballons

Nordkorea erklärte, die Ballons seien eine Vergeltung für eine laufende Propagandakampagne nordkoreanischer Überläufer und Aktivisten in Südkorea, die Ballons mit Flugblättern gegen Pjöngjang, Lebensmitteln, Medikamenten, Geld und USB-Sticks mit K-Pop-Musikvideos über die Grenze schicken.

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Das südkoreanische Parlament hat 2020 ein Gesetz verabschiedet, das das Versenden von Flugblättern in den Norden unter Strafe stellt. Die Aktivisten hörten damit jedoch nicht auf.

Im selben Jahr kappte Pjöngjang mit der Begründung, die Flugblätter seien gegen den Norden gerichtet, einseitig alle offiziellen militärischen und politischen Kommunikationsverbindungen mit dem Süden und sprengte ein innerkoreanisches Verbindungsbüro auf seiner Seite der Grenze.

Letztes Jahr hob das südkoreanische Verfassungsgericht das Gesetz für das Jahr 2020 auf, da es eine unzulässige Einschränkung der freien Meinungsäußerung darstelle. Kim Jong-uns Schwester Kim Yo-jong – eine der wichtigsten Sprecherinnen Nordkoreas – verspottete Südkorea, weil es sich diese Woche über die Ballons beschwert hatte. Yo-jong sagte, die Nordkoreaner würden lediglich ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen.

Verwendete Quellen
  • theguardian.com: Seoul warns public of more balloons being sent from North Korea (Englisch)
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