US-Streitkräfte Nach Absturz Hunderte US-Militärflugzeuge vorerst am Boden
Immer wieder hat es in der US-Armee Unfälle mit einem weit verbreiteten Flugzeugtyp gegeben: Nun muss die Flotte vorerst am Boden bleiben. Untersuchungen laufen. Es geht um über 400 Maschinen.
Nach dem Absturz eines US-Militärflugzeugs in der vergangenen Woche hat die US-Armee Hunderte Maschinen des Typs V-22 Osprey vorübergehend aus dem Verkehr gezogen. Die gesamte Flotte dieser Art soll am Boden bleiben, solange Untersuchungen zur Absturzursache laufen, wie die US-Luftstreitkräfte (Air Force Special Operations Command, AFSOC) sowie die US-Marine (US Naval Air Systems Command, NAVAIR) mitteilten. Vorläufige Ergebnisse deuteten auf einen möglichen Materialfehler hin, schrieb AFSOC (Mittwoch, Ortszeit). Als Vorsichtsmaßnahme schließe man sich der Entscheidung an, teilte daraufhin NAVAIR am Donnerstag mit. Laut "Washington Post" nutzen Air Force, Navy und Marine Corps mehr als 400 V-22-Maschinen.
In der Vergangenheit hatte es immer wieder Unfälle mit dem Flugzeugtyp gegeben. Zuletzt stürzte am 29. November eine Osprey des US-Militärs mit acht Menschen an Bord vor Japans Küste ab. Drei Leichen seien geborgen und drei weitere lokalisiert worden, hatte das US-Militär am Dienstag erklärt.
Boeing und Bell, die das Flugzeug gemeinsam herstellen, seien "bereit, Unterstützung zu leisten", sollte das US-Militär sie darum bitten, sagten die Unternehmen der "Washington Post".
Drei Tote bei Absturz im August
Erst im August waren drei US-Marines bei einer Übung in Australien gestorben, als sie mit einem anderen Osprey-Modell abstürzten. Laut "New York Times" wurden mehr als 60 Todesfälle mit Osprey-Unfällen in Verbindung gebracht, seit das US-Militär Anfang der 1990er Jahre begann, das Fluggerät einzusetzen.
Laut Hersteller startet und landet die Maschine mit Hilfe von Rotoren senkrecht wie ein Helikopter und kann dann wie ein Flugzeug mit hoher Geschwindigkeit und in großer Höhe fliegen. Auch Japan setzt Osprey-Modelle ein. Als Reaktion auf den jüngsten Unfall hatte das Land sämtliche Flüge seiner eigenen 14 Ospreys vorerst ausgesetzt.
- Nachrichtenagentur dpa