"Unsichere und unprofessionell" Australische Marine-Taucher wohl durch chinesisches Sonar verletzt
Während Reinigungsarbeiten wurde australisches Marinepersonal von einem chinesischem Sonar überrascht und verletzt. Der Verteidigungsminister kritisiert den Vorfall.
Australisches Marinepersonal hat leichte Verletzungen erlitten, nachdem ein chinesisches Kriegsschiff ein "Rumpf Sonar" aussendete. Das berichtet die "Australian Broadcasting Corporation (ABC)". "Rumpf Sonar" bezeichnet die an den Schiffen befestigte Sonarausstattung, die der Ortung und Verfolgung anderer Schiffe dient.
Die Hmas Toowoomba, eine australische Fregatte, hatte sich dem Bericht zufolge im internationalen Gewässer vor Japan befunden, um von der UN verhängte Sanktionen gegen Nordkorea durchzuführen. Diese sollen zur Abrüstung des Landes führen. Taucher des australischen Marinepersonals seien gerade damit beschäftigt gewesen, die Fregatten zu säubern, indem sie Fischnetze aus den Propellern entfernten, als ein chinesisches Schiff sein Sonar eingesetzt haben soll. Wahrscheinlich seien die Taucher dadurch am Ohr verletzt wurden, so der Bericht weiter.
Unter Berufung auf den australischen Verteidigungsminister Richard Marles berichtet ABC, dass die australische Fregatte mehrfach Warnungen an die Schiffe in der Nähe darüber gesendet habe, dass momentan Tauchoperationen stattfänden. "Obwohl die Kommunikation der Toowoomba anerkannt wurde, näherte sich das chinesische Schiff auf eine kürzere Entfernung", zitiert ihn das australische Medium. Die Taucher hätten daraufhin das Wasser dann verlassen müssen. Der Vorfall sei eine "unsichere und unprofessionell Interaktion" gewesen, so Marles laut dem Bericht.
"Regierung Albanese hat auch ernsthafte Fragen zu beantworten"
Der stellvertretende Verteidigungsminister Andrew Hastie sieht dem Bericht zufolge nicht nur Fehler auf der chinesischen Seite. "Hauptverantwortlich ist die chinesische Volksbefreiungsarmee", sagt Hastie dem ABC. "Die Regierung Albanese hat jedoch auch ernsthafte Fragen zu beantworten. Der Premierminister muss erklären, warum er sich dafür entschieden hat, diese Informationen erst nach seiner Abreise aus dem Land bekannt zu geben, und ob er es direkt mit Präsident Xi Jinping auf dem Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgipfel (APEC) besprochen hat", sagt Hastie dem Bericht nach.
Der Vorfall ereignete sich kurz nachdem der australische Premierminister Anthony Albanese erstmalig seit sieben Jahren einen Staatsbesuch in China absolvierte. Dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zufolge, seien die Gespräche gut verlaufen und Xi rechnete es Albanese hoch an, an der Beziehung der beiden Länder zu arbeiten. Zuvor sind die Spannungen zwischen China und Australien immer weiter angestiegen.
- abc.net.au: HMAS Toowoomba naval divers forced to exit water over Chinese warship sonar pulses (Englisch)