"Verliere nicht die Hoffnung" US-Reporter meldet sich erstmals mit Brief aus russischer Haft
Vor mehr als zwei Wochen hat der russische Geheimdienst Evan Gershkovich festgenommen. Nun meldet sich der US-Journalist erstmals handschriftlich bei seiner Familie.
Der in Russland inhaftierte Journalist Evan Gershkovich hat erstmals einen Brief an seine Familie im US-amerikanischen Philadelphia geschrieben. Das berichtet die US-Zeitung "The Wall Street Journal" (WSJ), wo Gershkovich arbeitet. In dem Brief schreibt der 31-Jährige demnach, dass er optimistisch bleibe und sich darauf freue, sie zu sehen. Außerdem scherzte er über das Essen im Gefängnis.
"Ich möchte sagen, dass ich die Hoffnung nicht verliere", schrieb Gershkovich in dem zweiseitigen Brief. "Ich lese. Ich trainiere. Und ich versuche, zu schreiben. Vielleicht schreibe ich endlich etwas Gutes." Der handgeschriebene Brief stammt vom 5. April, kam am Freitag in Philadelphia an und ist der erste Kontakt zwischen dem Journalisten und seiner Familie seit seiner Verhaftung vor mehr als zwei Wochen in Russland.
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Eltern sind aus Sowjetunion in die USA gekommen
Der Brief ist auf Russisch verfasst – der Sprache, die er mit seinen Eltern spricht. Sie emigrierten beide aus der Sowjetunion in die USA. Gershkovich habe in dem Brief auch seine Eltern geneckt, um die Stimmung in der Familie aufrechtzuerhalten, erklärt seine Mutter gegenüber "WSJ".
Der Journalist wurde am 29. März während einer Reportage-Reise in der russischen Stadt Jakaterinburg im Ural vom russischen Geheimdienst festgenommen. Russland wirft ihm Spionage im Interesse eines fremden Staates vor. Sowohl "WSJ" als auch die US-Regierung weisen den Vorwurf deutlich zurück. Mehr zu der Festnahme von Gershkovich lesen Sie hier.
- wsj.com: "Jailed WSJ Reporter in Letter Home Says He Is ‘Not Losing Hope’" (englisch)