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Iran | Videos sexualisierter Gewalt an Schulen? Regimekräfte drohen Mädchen


Drohung mit Gewaltszenen
Bericht: Iranisches Regime zeigt Vergewaltigungsvideos an Schulen

Von t-online, csi

Aktualisiert am 01.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Schülerinnen in einer Schule in Teheran (Archivbild): An einigen Schulen sollen Mädchen gezwungen worden sein, Videos sexualisierter Gewalt anzuschauen.Vergrößern des Bildes
Schülerinnen in einer Schule in Teheran (Archivbild): An einigen Schulen sollen Mädchen gezwungen worden sein, Videos sexualisierter Gewalt anzuschauen. (Quelle: Sobhan Farajvan/imago-images-bilder)

Die iranische Führung versucht weiter, die regimekritischen Proteste im Land zu unterdrücken. Nun sollen Schülerinnen gezwungen worden sein, Vergewaltigungsvideos zu schauen.

Im Iran sollen Mitglieder der sogenannten "Sittenpolizei" Schülerinnen an Mädchenschulen in Teheran und in der südwestlichen Hafenstadt Mahschahr gezwungen haben, Videos von sexualisierter Gewalt anzuschauen. Das berichtet die Nachrichten-Website "IranWire" unter Berufung auf betroffene Schülerinnen und deren Verwandte. In einigen Fällen drohten die Regimekräfte den Kindern demnach, ihnen werde Ähnliches drohen, wenn sie an den regimekritischen Protesten teilnähmen.

Schon im vergangenen Jahr soll sich ein ähnlicher Fall ereignet haben. So soll ein Geistlicher in Begleitung von einer Frau und Männern in Uniform und Zivilkleidung das Mädchengymnasium Shahid Reihane-ul-Nabi in Mahschahr besucht haben. Eine Verwandte einer Schülerin erklärte, dass etwa 60 Schülerinnen der 10. bis 12. Klassen ausgewählt und gezwungen wurden, Videos von Vergewaltigungen und sexuellen Handlungen zwischen Menschen und Tieren anzusehen.

Schülerin nach Videos mit Nervenzusammenbruch im Krankenhaus

Eine Schülerin sagte "IranWire", die Vorführung der Aufnahmen sei erfolgt, nachdem eine Gruppe von Schülerinnen an den Protesten teilgenommen habe. Diese seien für drei Tage von der Schule verwiesen worden. "Sie versuchten, unsere Meinungen über die Proteste zu ändern, und drohten, uns bei den Sicherheitsbehörden zu melden, falls wir Parolen skandieren", zitiert das Medium das Mädchen.

Da die verbalen Hinweise der Regierungsmitarbeiter wohl nicht den erhofften Effekt gehabt hätten, sei der Projektor angeschaltet worden, so die Schülerin. "Sie zeigten uns alle möglichen Vergewaltigungsfilme und warnten uns, dass uns das gleiche Schicksal drohen könnte, wenn wir uns an den Protesten beteiligen." Schülerinnen der 10. Klassen hätten danach geweint, Elft- und Zwölftklässerinnen mitten in der Sitzung den Raum verlassen.

Eine Schülerin habe einen Nervenzusammenbruch erlitten und zwei Tage im Krankenhaus behandelt werden müssen, erklärte eine Verwandte. Am folgenden Tag sollen nur etwa 50 von 400 Schülerinnen zum Unterricht erschienen sein.

Bildungsministerium droht Eltern

Die Elternschaft an mindestens drei Mädchengymnasien in Teheran hat nach Angaben der Journalistin Nejat Bahrami von ähnlichen Vorfällen berichtet. Die Familien hätten sich bei einem Schuldirektor und beim Bildungsministerium von Teheran beschwert und damit gedroht, ihre Töchter von den Schulen zu nehmen. Im Gegenzug habe das Ministerium wiederum gedroht, die Schülerinnen als auch ihre Familien bei behördlich anzuzeigen.

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Seit einigen Tagen häufen sich die Berichte von Schülerinnen an Mädchenschulen, die aufgrund von Vergiftungen in Krankenhäuser eingeliefert werden müssen. Behörden gehen von Vorsatz aus. Aktivistinnen und Aktivisten vermuten hinter den Anschlägen Geistliche, die im Auftrag der Revolutionsgarde handeln könnten, auch schiitische Extremistengruppen stehen unter Verdacht. Beweise gibt es hierfür bisher nicht.

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