EU-Deal über 1,8 Billionen Europa könnte dafür 18 Mal zum Mond fliegen
Am Dienstag einigten sich die EU-Staaten auf ein 1,8 Billionen Euro schweres Finanzpaket. Eine unvorstellbare Summe. t-online.de hat ausgerechnet, was man noch alles für das Geld bekommen könnte.
Die 27 europäischen Staats- und Regierungschefs haben sich am Dienstag nach langem Ringen auf ein historisches Finanzpaket in Höhe von 1,8 Billionen Euro geeinigt. Der Betrag setzt sich zusammen aus dem von der EU-Kommission vorgeschlagenen Corona-Hilfspaket in Höhe von 750 Milliarden Euro und den über sieben Jahre angelegten EU-Haushalt von mehr als einer Billion Euro.
Eine unvorstellbare Menge Geld. Doch wie viel sind 1,8 Billionen Euro genau? Um eine Idee davon zu bekommen, wie groß die beim EU-Gipfel ausgehandelte Summe wirklich ist, hat t-online.de hat für Sie ausgerechnet, was für sinnige und unsinnige Dinge man für das Geld alternativ bekommen könnte.
Zehnmal bis zum Mond
Zu Beginn ein Gedankenspiel, um zu verdeutlichen, über wie viel Geld die EU-Spitzen bis Dienstag verhandelten: Stellen Sie sich vor, man stapele die Summe in 1-Euro-Münzen übereinander. Man bekäme einen Turm, dessen Höhe in etwa der zehnfachen Entfernung zum Mond entspräche. Legt man das Geld alternativ in 100-Euro-Scheinen aneinander, bekäme man ein Band, das über 6.600 Mal um die Erde reicht.
Wenn auf der Zielgeraden alles nach Plan läuft, wird der neue Hauptstadt-Flughafen BER den Steuerzahler bei seiner geplanten Eröffnung im Oktober rund 7,1 Milliarden Euro gekostet haben. Eine Menge Geld. Doch von dem Betrag, auf den sich die EU-Chefs am Dienstag einigten, könnte man den Pannen-Flughafen sogar rund 257 Mal bauen.
Apropos Flughafen: Mit einem Preis von rund 445 Millionen Euro ist der Airbus A380 das aktuell teuerste Passagierflugzeug der Welt. Mit dem EU-Finanzpaket könnte man sich alternativ auch eine Flotte von 4.040 Airbus-Maschinen zulegen.
Eine astronomische Summe
Die internationale Raumstation ISS ist ein positives Beispiel dafür, was internationale Zusammenarbeiten mit einem gemeinsamen Ziel erreichen kann. Sie wird seit dem Baubeginn in 1998 von 16 Staaten und fünf Raumfahrtagenturen in Kooperation betrieben. Bis heute gilt die ISS als das wohl teuerste von Menschenhand geschaffene Objekt. Schätzungen zufolge hat das Projekt allein bis 2010 knapp 130 Milliarden Euro verschlungen. Von dem EU-Budget könnte man knapp 14 weitere ISS-Projekte realisieren.
Auch die Mondlandung 1969 war ein alles andere als günstiges Unterfangen. Auf die heutige Kaufkraft umgerechnet, kostete das Apollo-Programm die USA damals fast 100 Milliarden Euro. Die EU könnte mit ihrem Budget das Projekt heute rund 18 Mal umsetzen.
Fußballverein oder Privatinsel?
Nicht nur sportlich sind die Münchner das Maß aller Dinge, auch finanziell gibt es am FC Bayern München in Deutschland kein Vorbeikommen. Der aktuelle Kader hat einen Gesamtwert von fast einer Milliarde Euro. Mit 1,8 Billionen Euro könnte man den Kader ganze 1.930 Mal zusammenstellen. Selbst die Mannschaften aller Champions-League-Teilnehmer der aktuellen Saison könnte man für das Geld ganze 129 Mal kaufen. Übrigens: Den aktuell teuersten Fußballer Kylian Mbappé (Marktwert von 180 Millionen Euro) bekäme man 10.000 Mal.
Als die weltweit teuerste Insel in Privatbesitz gilt das hawaiianische Tropenparadies Lanai Island. Ihr Wert wird auf stolze 533 Millionen Euro taxiert. Besitzer ist seit 2012 der Gründer des US-amerikanischen IT-Unternehmens Oracle, Larry Ellison. Mit dem EU-Budget bekommt man die Insel über 3.300 Mal.
Passend zur Insel könnte man sich zudem eine Flotte von teuren Luxusyachten zulegen. Die teuerste von allen ist die Yacht "Eclipse", die dem russischen Geschäftsmann Roman Abramowitsch gehört. Schätzungen zufolge soll der Wert des Schiffs heute bei rund 1 Milliarde Euro liegen. Für 1,8 Billionen Euro könnte man sich die Yacht gleich 1.800 Mal zulegen.
- Eigene Recherchen