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Griechenland: Barrieren in der Ägäis sollen Flüchtlinge abschrecken


"Schwimmenden Schutzsysteme"
Griechenland: Barrieren in der Ägäis sollen Flüchtlinge abhalten

Von afp
Aktualisiert am 30.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Flüchtlinge im Hafen von Piräus: Die griechische Regierung will die Zahl der Flüchtlinge im Land bis Ende nächsten Jahres deutlich reduzieren.Vergrößern des Bildes
Flüchtlinge im Hafen von Piräus: Die griechische Regierung will die Zahl der Flüchtlinge im Land bis Ende nächsten Jahres deutlich reduzieren. (Quelle: Socrates Baltagiannis/dpa-bilder)
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In Griechenland quellen die Flüchtlingslager über, die Zustände werden als unmenschlich kritisiert. Nun will das Land mit neuen "Barrieren oder Netzen" Flüchtlinge vor seinen Küsten abschrecken.

Griechenland will vor seinen Küsten mit "schwimmenden Schutzsystemen" gegen Flüchtlinge vorgehen. Das griechische Verteidigungsministerium veröffentlichte am Mittwoch eine Ausschreibung für die Installation von Absperrmechanismen in der Ägäis, die im "Notfall" gegen aus der benachbarten Türkei kommende Flüchtlinge eingesetzt werden sollen. Es soll sich dabei um "Barrieren oder Netze" mit einer Länge von knapp drei Kilometern handeln, die von den griechischen Streitkräften angebracht werden sollen.

Die Systeme sollen nach Angaben der Behörden einen halben Meter aus dem Wasser ragen und mit blinkenden Lichtern ausgestattet sein. Die geschätzten Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich laut der Ausschreibung auf eine halbe Million Euro. Weitere Details teilten die Behörden zunächst nicht mit.

Seit 2015 erhält das griechische Einwanderungsministerium von der Armee logistische Unterstützung bei der Bewältigung der durch die Ankunft von Flüchtlingen entstehenden Aufgaben.

Flüchtlingslager quellen über

Im vergangenen Jahr war Griechenland das Land mit der höchsten Zahl von ankommenden Flüchtlingen in Europa. Mehr als 40.000 Menschen befinden sich derzeit in überfüllten Flüchtlingslagern auf den griechischen Ägäis-Inseln. Eigentlich haben diese Lager nur Kapazitäten für rund 6.200 Menschen. Hilfsorganisationen kritisierten in den vergangenen Monaten die dort herrschenden Zustände als unmenschlich.

Nach der Verschärfung der Asyl- und Aufenthaltsverfahren für Flüchtlinge in Griechenland will die konservative Regierung des griechischen Regierungschefs Kyriakos Mitsotakis auch die Rückführung von Menschen beschleunigen, die "keinen internationalen Schutz benötigen" oder deren Asylanträge abgelehnt wurden. Menschenrechtsorganisationen lehnen diese Maßnahmen entschieden ab.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
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