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Niederlande: "Tabak-Ajatollah" will Zigarettenpreis von 20 Euro


"Tabak-Ajatollah"
Niederländischer Staatssekretär will Zigarettenpreis von 20 Euro

Von dpa
Aktualisiert am 26.05.2019Lesedauer: 1 Min.
Paul Blokhuis: Der Staatssekretär hat die niederländischen Raucher verärgert. áVergrößern des Bildes
Paul Blokhuis: Der Staatssekretär hat die niederländischen Raucher verärgert. á (Quelle: Richard Wareham/imago-images-bilder)

Er wird von einigen der "Tabak-Ajatollah" genannt. Nun hat der Gesundheitsstaatssekretär die Raucher der Niederlande erneut erzürnt – mit einem Gedankenspiel zum Tabakpreis.

Mit Gedankenspielen zum Zigarettenpreis hat der niederländische Staatssekretär für Gesundheit, Paul Blokhuis, den Unmut von Rauchern auf sich gezogen. "Wenn es nach mir geht, kann der Preis für eine Packung Zigaretten auf 20 Euro steigen", sagte der Politiker der konservativen Partei Christenunion (CU) in einem Interview der Zeitung "Trouw".

Der Gesundheitsstaatssekretär ist in den Niederlanden als entschlossener Kämpfer gegen das Rauchen bekannt. Laut "Trouw" trug ihm das den Spitznamen "Tabak-Ajatollah" ein.

Er will auch Deutschland überzeugen

Eine annähernde Verdreifachung des Preises werde allerdings kaum von einem Tag auf den anderen durchsetzbar sein, räumte der 55-Jährige ein. Zudem müssten Nachbarländer mitziehen. Dazu wolle er in Europa Gespräche über höhere Tabakpreise führen. "Mit der französischen Gesundheitsministerin Agnès Buzyn – einer guten Verbündeten – versuche ich, Belgien und Deutschland zu überzeugen." Jährlich würden in den Niederlanden Tausende von Menschen an Folgen des Rauchens sterben, sagte Blokhuis zur Begründung.


Mit dieser Vorstellung gehe der Staatssekretär eindeutig zu weit, kritisierte der Sprecher der privaten Stiftung Rokersbelangen (Raucherinteressen), Ton Wurtz. "Er stellt die Raucher ins Abseits und er scheint keinerlei Rücksicht auf Menschen zu nehmen, die einfach nur genießen wollen", sagte er der Zeitung "Algemeen Dagblad". Viele Raucher würden ihre Zigaretten dann illegal einkaufen, argumentierte die Stiftung.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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