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EU zu Trump-Angebot: "Weigern uns, mit Pistole auf der Brust zu verhandeln"


EU weist Trump-Angebot zurück
"Wir weigern uns, mit einer Pistole auf der Brust zu verhandeln"

Von rtr
Aktualisiert am 22.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire und IWF-Chefin Christine Lagarde: Le Maire wies das Angebot Donald Trumps zurück, über ein Freihandelsabkommen zu verhandeln.Vergrößern des Bildes
Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire und IWF-Chefin Christine Lagarde: Le Maire wies das Angebot Donald Trumps zurück, über ein Freihandelsabkommen zu verhandeln. (Quelle: Gustavo Garello/ap-bilder)

Die US-Regierung hat der Europäischen Union Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen angeboten – und eine Abfuhr bekommen. Angesichts der Drohungen von Donald Trump sei daran nicht zu denken.

Im internationalen Handelsstreit haben sich die USA gegenüber Europa und Japan gesprächsbereit gezeigt. Bei dem Treffen der G20-Finanzminister in Buenos Aires am Wochenende schlug Finanzminister Steven Mnuchin erneut vor, die Handelsbarrieren innerhalb der Gruppe der sieben traditionellen Industriestaaten (G7) fallen zu lassen. "Wenn Europa an den Freihandel glaubt, sind wir bereit, ein Freihandelsabkommen zu unterzeichnen."

Es gebe allerdings drei Bedingungen, so Mnuchin weiter: die Abschaffung von Zöllen, Handelsbarrieren und Beihilfen. Frankreich hielt umgehend dagegen. Bevor sich die EU zu Handelsgesprächen bereiterkläre, müsste US-Präsident Donald Trump die Zölle auf Stahl und Aluminium sowie seine Drohung mit Zöllen auf Autos zurückziehen. "Wir weigern uns, mit einer Pistole auf der Brust zu verhandeln", sagte Finanzminister Bruno Le Maire.

Eskalation würde Wirtschaft massiv treffen

Der Internationale Währungsfonds warnte unterdessen die führenden Industrie- und Schwellenländer der G20-Gruppe vor einer Eskalation des von Trump angezettelten Handelsstreits. Im schlimmsten Falle könnte das weltweite Wirtschaftswachstum um einen halben Prozentpunkt niedriger ausfallen, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde.

Am Mittwoch reisen EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Handelskommissarin Cecilia Malmström nach Washington, um mit Trump über den Handelsstreit zu sprechen. Dabei wird es auch um die angedrohten Autozölle gehen, die vor allem die deutschen Hersteller treffen würden.

Trump hat den Streit mit den europäischen Partnern entfacht, indem er Einfuhrzölle von 25 Prozent auf Stahl und zehn Prozent auf Aluminium verhängt hat. Die EU hat darauf mit ähnlichen Zöllen etwa auf Motorräder und Whiskey reagiert. Trump drohte daraufhin mit zusätzlichen Zöllen auf Autos.

Wirtschaft fordert selbstbewusstes Auftreten

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier warnte vor einer Verschärfung des Handelsstreits. "Sie können sich vorstellen, wenn wir einen Schnupfen bekommen im deutsch-amerikanischen oder im europäisch-amerikanischen Verhältnis, dann bekommen viele um uns herum eine Lungenentzündung. Deshalb ist es eine hochriskante Sache", sagte er im Deutschlandfunk. Der Konflikt müsse so schnell wie möglich beendet und jede Möglichkeit genutzt werden, um aus der Spirale gegenseitiger Drohungen herauszukommen.

Deutsche Wirtschaftsverbände forderten ein selbstbewusstes Auftreten der EU. "Europa darf sich nicht erpressen lassen", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, der "Welt am Sonntag".

Der Handelskonflikt tobt vor allem zwischen den USA und China, das bereits von Handelskrieg spricht. Mit der Erneuerung des Vorschlags von Trump versuchte Mnuchin offenbar auch, den Druck auf China zu erhöhen. Die Regierung in Washington hat Produkte aus der Volksrepublik im Volumen von 34 Milliarden Dollar mit zusätzlichen Zöllen belegt. China hat Gegenmaßnahmen im gleichen Umfang erlassen. Am Freitag drohte Trump mit Zöllen auf chinesische Einfuhren im Wert von 500 Milliarden Dollar.

Verwendete Quellen
  • Reuters
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