Biden soll Druck machen Beerbt von der Leyen Stoltenberg bei der Nato?
Der Nato-Generalsekretär wollte schon länger aufhören – jetzt wird sein Vertrag abermals verlängert. Ein Bericht bringt für die Zeit danach Ursula von der Leyen ins Spiel.
US-Präsident Joe Biden soll sich dafür einsetzen, dass EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Jens Stoltenberg als Nato-Generalsekretär ablöst. Das berichtet die britische Zeitung "Daily Telegraph". Demnach sei von der Leyen die bevorzugte Kandidatin des Weißen Hauses.
Laut einer anonymen Quelle innerhalb der Nato versuche der US-Präsident, von der Leyen von dem Posten zu überzeugen. In privaten Gesprächen soll die Kommissionschefin Biden mitgeteilt haben, sie stehe für das Amt frühestens im kommenden Jahr zur Verfügung. Stoltenberg wird sein Amt noch bis Oktober 2024 ausüben.
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Mehrmals verlängert
Der Norweger hatte bereits Anfang 2022 mitgeteilt, er wolle den Posten abgeben. Aufgrund des russischen Einmarschs in der Ukraine wurde seine Amtszeit bis zum kommenden Herbst verlängert. Anfang des Jahres hieß es dann erneut, dass Stoltenberg im Herbst seinen Hut nehmen will. Am Dienstag wurde dann verkündet, dass der 64-Jährige doch bis Oktober 2024 weitermachen werde. Zuvor hatte sich abgezeichnet, dass sich die 31 Nato-Staaten auf keinen Nachfolger einigen konnten. Den Generalsekretär müssen immer einstimmig alle Länder bestätigen. Hier lesen Sie mehr dazu.
"Wir werden nächstes Jahr ein Problem haben, wenn klar wird, dass das Feld nicht stärker ist als dieses Jahr", heißt es von einer anonymen Quelle. Laut dem Bericht haben Biden und von der Leyen in den vergangenen Jahren eine "starke Bindung" aufgebaut. Andere Vorschläge, wie der britische Verteidigungsminister Ben Wallace oder die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen, hatten zuvor nicht alle Nato-Länder überzeugen können.
Knackpunkt EU-Wahl
Von der Leyen, die vor ihrer Zeit als Kommissionschefin unter anderem Bundesministerin für Familie und Verteidigung war, hatte zuletzt über ihren Sprecher ausrichten lassen, sie stehe für das Amt weder jetzt noch in Zukunft zur Verfügung. Gleichzeitig sei es eine Ehre, im Kreis der potenziellen Nachfolger genannt zu werden.
Im Weißen Haus sehe man allerdings eine Möglichkeit, von der Leyen nach der EU-Wahl im kommenden Juni zu überzeugen. Je nach Ausgang der Wahl wäre es möglich, dass von der Leyen den Spitzenposten in der Kommission abgeben könnte. Es wird erwartet, dass die 64-Jährige als Spitzenkandidatin für die konservative EVP ins Rennen bei der Wahl gehen wird. Allerdings gab es zuletzt auch immer wieder Gegenstimmen, die mehr oder weniger deutlich die aktuelle Vorsitzende des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, ins Gespräch gebracht hatten.
- Eigene Recherche
- telegraph.co.uk: "Biden pushes for von der Leyen to be Nato chief" (englisch, kostenpflichtig)