Hier droht Lebensgefahr Rissige und spröde Reifen: Dann werden sie zum Risiko
Alte Reifen sind ein großes Sicherheitsrisiko: Ab diesem Zeitpunkt sollten Sie unbedingt für Ersatz sorgen.
Kurz zusammengefasst:
- Reifen altern und erreichen nach rund sechs Jahren ihr Lebensende – je nach Nutzung.
- Mindestprofiltiefe in Europa liegt bei 1,6 Millimetern.
- DOT-Nummer auf Reifen zeigt das Produktionsdatum.
Ein Autoreifen wird einer Menge Belastungen ausgesetzt: Unterschiedliche Straßenbeläge, Steinchen, Sonnenstrahlung, Hitze, Kälte, starke Beladung oder hohe Geschwindigkeiten strapazieren die Gummimischung. Irgendwann ist dann die Zeit für einen Reifenwechsel gekommen.
Denn die Reifen sind entscheidend für eine sichere Fahrt: Platzt ein poröser oder abgenutzter Reifen oder gewährleistet eine verhärtete Gummimischung beim Winterreifen nicht mehr ausreichend Haftung, besteht Lebensgefahr. Wie Sie die Warnzeichen für eine Reifenpanne erkennen, lesen Sie hier.
Ab sechs Jahren altern Reifen rapide
Nach sechs Jahren beginnt sich der Lebenszyklus eines Autoreifens seinem Ende zuzuneigen. Der Grund: Das Material fängt an spröde und rissig zu werden, die Weichmacher lassen nach, die Gefahr der Ablösung der Lauffläche steigt. Das Ausfallrisiko nimmt von diesem Alter an deutlich zu, wie Unfall-Analysen der Dekra zeigen. Daher gilt: Können Sie Risse an der Flanke oder auf der Lauffläche erkennen (auch kleine Mikrorisse), gibt es Dellen oder Beulen oder fehlen Stücke im Reifen, sollten Sie dringend Ersatz beschaffen – auch wenn die Reifen noch ausreichend Profil haben.
Von diesem Problem sind besonders alle Fahrzeuge mit geringer Jahresfahrleistung betroffen, unter anderem Wohnmobile, Wohnwagen, Anhänger, Cabrios oder wenig gefahrene Autos.
So viel Profiltiefe ist nötig
In Europa muss das Profil von Auto- und Motorradreifen mindestens 1,6 Millimeter tief sein. Neue Reifen haben meist eine Profiltiefe von ungefähr acht Millimetern. Der ADAC empfiehlt für Winterreifen bei einer Profiltiefe von drei bis vier Millimetern einen Reifenwechsel, bei Sommerreifen bei drei Millimetern. Wie Sie die Profiltiefe messen und was eine Ein-Euro-Münze damit zu tun hat, erfahren Sie hier.
Eine erhöhte Gefahr besteht insbesondere in den Sommermonaten, weil hier mehrere Risikofaktoren zusammentreffen, die den Reifen das Äußerste abverlangen: starke Hitze, lange Autobahnfahrten und hohe Beladung. Vergisst der Fahrer vor solchen Einsätzen, den Reifenfülldruck an die erhöhten Belastungen anzupassen, kann es kritisch werden. Gerade vor langen Urlaubsfahrten ist deshalb ein gründlicher Reifencheck mit Prüfung des Luftdrucks ein absolutes Muss.
So lesen Sie das Reifenalter ab
Auf jedem einzelnen Reifen ist die sogenannte DOT-Nummer zu finden. DOT steht dabei für "Department of Transportation", das US-amerikanische Verkehrsministerium, das die Kennzeichnung 1980 verbindlich verlangte. Große Reifenhersteller halten sich seitdem an diese Kennzeichnung.
Hinter den drei Buchstaben DOT stehen drei Blöcke mit Ziffern und Buchstaben. Der letzte Ziffernblock ist entscheidend: Die ersten beiden Ziffern stehen für die Herstellungswoche, die hinteren beiden für das Jahr der Herstellung. "5123" steht also beispielsweise für die Kalenderwoche 51 im Jahr 2023.
Reifen wechseln und entsorgen: Das ist wichtig
Wechseln lassen können Sie die Reifen Ihres Autos in der Werkstatt. Sie können es auch selbst erledigen, wenn Sie ein wenig handwerkliches Geschick mitbringen. Wie das geht, erfahren Sie hier. Wichtig ist dann, dass Sie auf die richtige Entsorgung von Altreifen achten – sonst drohen hohe Strafen. Hier lesen Sie mehr darüber.
- adac.de: "Wie alt dürfen neue Reifen sein?"
- Archivmaterial