Mehr Wärme – mehr Risiko Winterreifen im Frühling: Ab dieser Temperatur wird es gefährlich
Mit steigenden Temperaturen stellt sich die Frage: Sind Winterreifen bei mildem Wetter noch sicher? Warum die alte 7-Grad-Regel überholt ist und wann der richtige Zeitpunkt zum Wechseln ist.
Mit dem Frühling steigen die Temperaturen und viele Autofahrer fragen sich: Müssen die Winterreifen jetzt raus? Die Antwort ist komplizierter, als es die alte "7-Grad-Regel" vermuten lässt.
Die 7-Grad-Regel: veraltet und missverstanden
Lange galt die Faustregel: Winterreifen unter sieben Grad, Sommerreifen darüber. Doch diese Orientierung ist nach Ansicht der ADAC-Experten überholt. Ursprünglich diente sie dazu, Autofahrer frühzeitig für Winterreifen zu sensibilisieren – bevor Eis und Schnee den Straßenverkehr gefährden. Bei den heutigen Reifenmischungen greift diese Regel aber nicht mehr.
Bremsweg und Haftung: Winterreifen haben Grenzen
Winterreifen sind auf niedrige Temperaturen optimiert. Doch bei mildem Wetter schwächeln sie. Tests des ADAC zeigen, dass sich der Bremsweg auf trockener Fahrbahn bei zehn bis 13 Grad um bis zu 16 Meter verlängern kann – bei sommerlichen 25 Grad sogar noch mehr. Auch die Bodenhaftung lässt spürbar nach, was die Fahrstabilität beeinträchtigen kann.
Sicherheitsfaktor: Reifen den Bedingungen anpassen
Winterreifen sind nur bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Glatteis oder Schneematsch gesetzlich vorgeschrieben. Wer dann mit Sommerreifen unterwegs ist, riskiert Bußgelder, Punkte in Flensburg und im Ernstfall sogar den Verlust des Versicherungsschutzes. Aber auch wer zu lange mit Winterreifen unterwegs ist, gefährdet sich und andere, da die Bremsleistung nachlässt.
Der richtige Zeitpunkt für den Reifenwechsel
Viele Experten empfehlen den Wechsel nach der Faustregel "O bis O" – von Oktober bis Ostern. Entscheidend ist aber das Wetter. In Jahren, in denen Ostern früh liegt, kann die 7-Grad-Marke als hilfreiche Orientierung dienen: Sobald die Außentemperaturen dauerhaft über sieben Grad steigen, ist es unbedenklich, auf Sommerreifen zu wechseln.
Bei milder Witterung ist es ratsam, mit Winterreifen einen größeren Sicherheitsabstand einzuhalten, um längere Bremswege auszugleichen. Ganzjahresreifen können eine sinnvolle Alternative sein, wenn man wenig fährt und extreme Witterungsbedingungen meidet.
Profil und Luftdruck: Regelmäßig prüfen
Sicherheit beginnt bei der Pflege: Kontrollieren Sie monatlich den Reifendruck im kalten Zustand. Den idealen Wert finden Sie in der Bedienungsanleitung oder auf der Innenseite des Tankdeckels. Zu wenig Druck erhöht den Spritverbrauch, zu viel lässt die Reifen schneller verschleißen.
Auch das Profil spielt eine wichtige Rolle. Gesetzlich vorgeschrieben sind 1,6 Millimeter, Experten raten jedoch zu mehr: Sommerreifen bei drei, Winterreifen bei vier Millimetern Restprofil austauschen.
- tuev-thueringen.de: Unter sieben Grad oder von O bis O: Zeitpunkt für den Reifenwechsel nicht verpassen
- vergoelst.de: Ab wann Sommerreifen aufziehen?