Warnwestenpflicht ab 1. Juli Unwissenheit kann teuer werden
Ab 1. Juli gilt auch in Deutschland eine Warnwestenpflicht, dann muss in jedem Fahrzeug eine Sicherheitsweste vorhanden sein. Autofahrer sollten für jeden Insassen eine Weste zur Verfügung haben, raten Experten.
Wer ab 1. Juli keine Warnweste im Auto hat, dem kann ein Bußgeld von 15 Euro auferlegt werden. Und wer an einem Unfallort keine Sicherheitsweste trägt, der riskiert sogar seinen Versicherungsschutz.
Warnweste: Auf die Norm achten
Erhältlich sind die roten, gelben oder orangenen Westen, die in anderen EU-Ländern schon seit Jahren Pflicht sind, im Internet ab zwei Euro. Aber auch viele Tankstellen bieten Warnwesten an. Aber Achtung: Die Weste muss der DIN EN 471 beziehungsweise der EN ISO 20471:2013 entsprechen.
Pro Fahrzeug muss nach der neuen Vorschrift nur eine Warnweste für den Fahrer vorhanden sein. Experten raten aber dazu mehrere Westen mitzuführen. Idealerweise sei für jeden Insassen eine Weste im Fahrzeug, rät der TÜV Rheinland. Insassen müssen die Weste tragen, wenn das Fahrzeug etwa nach einer Panne oder einem Unfall auf öffentlichen Straßen verlassen wird.
Warnwestenpflicht: Jetzt noch handeln
Vor allem private Autobesitzer sind von der neuen Warnwestenpflicht betroffen. Für gewerblich genutzte Fahrzeuge galt sie schon länger, Motorräder bleiben ausgenommen. Die Warnwesten müssen der Europäischen Norm EN ISO 20471:2013 entsprechen. Diese Vorschrift fordert zum einen 360-Grad-Sichtbarkeit durch umlaufende, mindestens fünf Zentimeter breite reflektierende Streifen. Außerdem ist fluoreszierendes Material in gelb, orange oder rot-orange vorgeschrieben. Schließlich muss die Weste über einen Klettverschluss verfügen.
In Griffweite verstauen
"Wichtig ist im Ernstfall natürlich, dass die Warnweste schnell vom Fahrersitz aus greifbar ist", sagt Clemens Klinke von der Dekra. "Deshalb sollte sie im Handschuhfach, unter dem Sitz oder im Seitenfach der Tür aufbewahrt werden - nicht etwa im Kofferraum." Die Expertenorganisation rät auch davon ab, die Weste über einen Sitz zu hängen: Durch Sonneneinstrahlung kann die Signalfarbe mit der Zeit ausbleichen.
Bußgeld in Europa teilweise hoch
Mit der neuen Warnwestenpflicht folgt Deutschland dem Vorbild vieler anderer EU-Mitgliedsstaaten, wo sie zum Teil schon seit Jahren in Kraft ist. In einigen europäischen Ländern gilt, anders als in Deutschland, dass jede Person, die das Fahrzeug etwa bei einer Panne verlässt, eine Weste tragen muss. Die Bußgelder im Ausland sind zum Teil empfindlich hoch.
Laut ADAC betrifft das Autofahrer in Belgien, Frankreich, Italien, Kroatien, Luxemburg, Norwegen, Österreich, Portugal, Slowenien, der Slowakei, Spanien und Ungarn. In Portugal müssen Autofahrer mit einem Bußgeld zwischen 120 und 600 Euro rechnen.