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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Datenspeicher Die Blackbox im Flugzeug – ihre Funktion einfach erklärt
Wenn ein Flugzeug abstürzt, wird oft über die Blackbox berichtet. Doch worum handelt es sich dabei genau und wie funktioniert sie? Wir klären auf.
Bei der sogenannten Blackbox handelt es sich um den Flugschreiber, den jedes Flugzeug zwingend aufweisen muss. Stürzt ein Flugzeug ab oder kommt es zu ungewöhnlichen Ereignissen während des Flugs, kann die Blackbox später ausgelesen werden, um Rückschlüsse auf die vorherigen Geschehnisse zu ermöglichen. Hier erfahren Sie, wie die Blackbox aufgebaut ist und welche Funktionen sie hat.
Woraus besteht die Blackbox?
Der Flugschreiber besteht aus zwei technischen Einheiten: dem Flight Data Recorder (FDR) und dem Cockpit Voice Recorder (CVR).
Der Flight Data Recorder zeichnet allgemeine Flugdaten auf. Er sammelt Informationen bezüglich der Motorleistung, der jeweiligen Höhe und Geschwindigkeit und des Zustands der Steuerflächen. Mithilfe dieser Daten lassen sich Absturzursachen und Probleme während eines Fluges ermitteln.
Ergänzt werden diese Daten durch die Aufnahmen des Cockpit Voice Recorders. Dieser zeichnet aber nicht nur die Gespräche im Cockpit auf, sondern auch Alarmsignale sowie System- und Motorgeräusche. Damit lassen sich später die Reaktionen der Piloten auf bestimmte Ereignisse besser nachvollziehen.
Wie funktioniert der Flugschreiber?
Die Blackbox zeichnet Flugdaten über einen Zeitraum von 25 Stunden auf und speichert die Tonaufnahmen aus dem Cockpit der letzten zwei Stunden. Dank dieser Speicherkapazität bietet sie eine große Datenmenge für die spätere Analyse.
Außerdem zeichnet sie sich durch ihre Robustheit aus. Sie ist gegen Stöße, Feuer, Wasser und hohe Temperaturen geschützt, sodass sie Flugzeugabstürze in der Regel unversehrt übersteht. Sollte die Blackbox mit Wasser in Berührung kommen und auf den Meeresgrund sinken, sendet sie für einen Monat ein Positionssignal, sodass sie in den meisten Fällen gefunden wird.
Die Blackbox ist übrigens, anders als ihr Name vermuten lässt, orange und nicht schwarz. Diese Signalfarbe ermöglicht ein leichteres Auffinden des Gerätes.
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Wo kommen Blackboxen noch zum Einsatz?
Seit Juli 2024 ist eine Blackbox auch für Neuwagen in der EU Pflicht. Dieses GPS-Gerät dient als Unfalldatenspeicher. Die Blackbox speichert Daten sowohl vor, während als auch nach dem Unfall.
Sie zeichnet dabei Parameter bezüglich der Geschwindigkeit, Bremsung, Neigung und der Position auf und greift auf Daten aus dem E-Call-System des Fahrzeugs zurück. Damit lässt sich die Unfallursache feststellen und analysieren. Langfristig soll dies Fahrzeuge sicherer machen und die Anzahl von Unfallopfern im Straßenverkehr reduzieren.