Beim Bremsen Auffahr-Gefahr: Diese Eigenschaft macht E-Autos schwer zu verstehen
Sie fahren hinter einem anderen Auto und plötzlich wird es deutlich langsamer, ohne dass die Bremslichter leuchten. Das hat einen speziellen Grund.
Tempo 100 auf der Landstraße, vor Ihnen fährt ein anderes Auto. Plötzlich bremst Ihr Vordermann spürbar ab – ohne dass die Bremsleuchten das anzeigen. Wer hier nicht genügend Abstand hält und nicht bremsbereit ist, riskiert einen Auffahrunfall. Vor allem bei schwierigen Lichtverhältnissen, bei Regen, Schnee, Nebel oder Dunkelheit, kann das zu einer echten Gefahr werden.
Verzögerung ohne Bremsleuchten – das ist der Grund
Sind die Bremsleuchten des Vordermanns kaputt? Vermutlich nicht, vor allem, wenn es sich um ein E-Auto handelt. Denn diese bremsen häufig mit der Motor- statt mit der mechanischen Bremse an Vorder- oder Hinterrädern.
Und das hat einen Zweck: E-Autos gewinnen beim Verzögern die dabei entstehende Energie teilweise zurück. Der E-Motor wird dabei zum Generator und speist einen Teil der ansonsten in Form von Wärme nutzlos gewordenen Energie in die Batterie zurück. Die mechanische Bremse kommt nur zum Einsatz, wenn schnell und kräftig verzögert werden soll.
Irritationen beim Bremsen im E-Auto
Diese Energiesparfunktion kann aber auch zu Irritationen führen. Denn dass das Bremslicht aufleuchtet, ist erst ab einer Verzögerung von mehr als 1,3 Metern pro Quadratsekunde rechtlich vorgeschrieben.
Im Bereich zwischen 0,7 und 1,3 Metern pro Quadratsekunde bleibt es den Fahrzeugherstellern selbst überlassen, ob sie das Bremslicht aufleuchten lassen oder nicht. Im Bereich darunter ist es verboten. Zum Vergleich: Bei einer Gefahrenbremsung muss ein Pkw eine Verzögerung von 5 Metern pro Quadratsekunde erreichen.
Vor allem bei älteren E-Autos ist die Motorbremse auch bei starker Rekuperation nicht an das Bremslicht gekoppelt.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SP-X