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Box oder Geschirr? So transportieren Sie Hunde sicher im Auto


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Box oder Geschirr?
Hund im Auto transportieren: Darauf sollten Sie achten


Aktualisiert am 09.06.2024Lesedauer: 5 Min.
Freundlicher Reisebegleiter: Mit der passenden Sicherung wird die Autofahrt für Mensch und Hund angenehm.Vergrößern des Bildes
Freundlicher Reisebegleiter: Mit der passenden Sicherung wird die Autofahrt für Mensch und Hund angenehm. (Quelle: Chromorange/imago-images-bilder)
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Ob auf kurzen Touren oder auf der Fahrt in den Urlaub: Diese Tipps sollten Sie als Hundehalter beherzigen, damit Sie und Ihr Vierbeiner sicher am Ziel ankommen.

In erster Linie geht es bei Autofahrten mit dem Hund um die richtige Absicherung: Neben genügend Pausen und ausreichend Wasser ist nämlich die Frage entscheidend, wie Ihr Haustier so mitfährt, dass Sie nicht abgelenkt werden und Ihnen und Ihrem Hund im schlimmsten Fall nichts passiert.

Welches Auto ist geeignet?

Es muss nicht zwangläufig ein Kombi oder SUV sein, um einen Hund zu transportieren. Je nach Größe des Hundes reicht auch ein Kleinwagen, wenn die Box oder die Anschnallvorrichtung auf die Rücksitzbank oder hinter den Vordersitz passt. Wenn Ihr Hund im Kofferraum mitfährt und selbstständig ein- und aussteigen soll, ist eine möglichst niedrige Ladekante sinnvoll – oder eine Rampe beziehungsweise eine kleine Treppe. Je größer das Auto, desto komfortabler natürlich das Fahrverhalten und umso entspannter ist die Fahrt auch für den Vierbeiner.

Fahrweise

Hier gilt die Grundregel: Vorausschauendes Fahren und ein angemessenes Tempo verhindern in vielen Fällen scharfe Bremsungen oder Ausweichmanöver. Falls es doch einmal nötig ist: Wenn Ihr Hund gut gesichert ist, ist eine scharfe Bremsung immer noch ungefährlicher als ein Aufprall.

Hund im Auto sichern: Darum ist es ein Muss

Ein Hund sollte niemals ungesichert im Auto mitfahren, weder auf dem Sitz noch in einer offenen Tasche. Das scheint sich aber noch nicht herumgesprochen zu haben: Einer Umfrage von Autoscout24 zufolge nimmt mehr als jeder dritte Autohalter regelmäßig einen oder mehrere Hunde mit. Aber fast jeder Fünfte sichert die Tiere nicht ausreichend. Dabei geht es nicht nur um das Thema Ablenkung, sondern vor allem um die Sicherheit von Mensch UND Hund.

Bei Brems-und Ausweichmanövern mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h hat der ADAC herausgefunden: Ein ungesicherter oder falsch gesicherter Hund erhöht bereits bei einem heftigen Ausweich- oder Bremsmanöver das Verletzungsrisiko für Mensch und Tier deutlich und kann im schlimmsten Fall auch durch die Frontscheibe fliegen. Zudem kann der ungesicherte Hund bei einem Unfall auch für Rettungskräfte gefährlich werden, wenn er unter Schock steht oder sogar verletzt ist.

Eine richtige Sicherung des Hundes ist nicht zuletzt ein gesetzliches Muss: Tiere gelten im Straßenverkehr als Ladung. Entsprechend müssen sie ausreichend gesichert werden gegen Verrutschen, Umfallen, Hin- und Herrollen oder Herabfallen, auch bei einer Vollbremsung oder einem Ausweichmanöver. Falls nicht, droht ein Bußgeld zwischen 35 und 75 Euro. Bei Gefährdung sind es 60 Euro plus ein Punkt in Flensburg.

Hund transportieren: Box oder Geschirr?

Ob Sie den Hund in einer Box oder mit einem Geschirr gesichert transportieren, ist Ihnen überlassen. Schließlich kommt es auf die Größe Ihres Autos und Ihres Hundes an, ob Sie den Hund lieber im Kofferraum oder auf der Rückbank transportieren. Fest steht: Eine dieser beiden Varianten sollte es sein, damit Ihr Hund sicher unterwegs ist. Einige Experten empfehlen allerdings die Box als sicherste Variante. Achten Sie hier auf genügend Lufteinlässe und polstern Sie sie mit einer Decke aus, damit sich Ihr Hund wohlfühlt.

Bei den Boxen haben Sie folgende Optionen:

  • Kunststoffboxen für den Fuß- oder Kofferraum: Eine günstige und recht sichere Lösung. Der Fußraum ist extrem sicherer Ort für Hund und Besitzer, beim Transport im Kofferraum oder auf der Rückbank sollten Sie die Box aber unbedingt zusätzlich mit Gurten sichern.
  • Softtaschen mit Isofix-Befestigung: Wenn sie richtig angebracht und an die Größe des Hundes angepasst sind, bieten sie viel Sicherheit.
  • Transport-Gitterboxen für den Kofferraum: Etwas teurer, aber haltbar. Wichtig ist die passende Größe: Ist sie zu groß, steigt das Verletzungsrisiko. Deshalb lieber eine Nummer kleiner kaufen.
    Der ADAC rät: Platz zum Liegen sollte vorhanden sein, Raum zum Hin- und Herwandern aber nicht. Die Box sollte im Kofferraum direkt hinter den Rücksitzen quer zur Fahrtrichtung platziert werden. Wenn sie nicht den gesamten Kofferraum füllt, verzurren Sie sie gut mit Gurten, die Sie durch die Ösen im Kofferraum ziehen.

Tipp: Messen Sie den Hund von der Nasenspitze bis zum Rutenansatz sowie die Schulterhöhe und addieren Sie jeweils rund 20 Zentimeter. Ihr Hund sollte sich bequem hinlegen und umdrehen können.

Versagt hat beim Test des ADAC die sogenannte Sicherungsröhre, die mit Gurten auf der Rückbank befestigt werden kann: In ihr gibt es keine weitere Sicherungsmöglichkeit, der Hund prallt bei harten Bremsungen oder Ausweichmanövern hart gegen die Türverkleidungen.

Hier brauchen Sie zusätzlich ein Geschirr:

  • Hundekörbchen für die Rückbank: Sie sind nur dann sinnvoll, wenn Sie den Hund zusätzlich sichern, warnt der ADAC: Ansonsten könnte der Hund unkontrolliert durchs Auto fliegen.
  • Rücksitzbarrieren: Sie können den Hund zwar bei einem Aufprall auffangen, aber der Hund kann sich dennoch unkontrolliert durchs Auto bewegen. Das kann insbesondere nach einem Unfall gefährlich für Helfer sein.
  • Autoschutz-Decken, die zwischen die Kopfstützen der Vorder- und Rücksitze gespannt werden.

Gut verzurrt: Geschirre und Gurtsysteme

Wenn Ihr Hund nicht in einer (gut befestigten) Box mitfährt, sollten Sie ihn unbedingt mit einem Geschirr sichern. Halsbänder sind keine Option – bei einem Aufprall kann dies tödlich enden, wenn der Hund nach vorne fliegt und stranguliert wird.

Beim Geschirr sollten Sie darauf achten, dass die Ösen gut vernäht, die Haken stabil sind und dass das Geschirr gut passt. Am besten lassen Sie Ihren Hund das Geschirr im Fachhandel anprobieren. Dazu gibt es Befestigungssysteme, bei denen ein Gurt ganz einfach im Anschnaller fixiert wird. Der ADAC rät sogar zu einer doppelten Befestigung.

Spezielle Anschnallgurt-Systeme, die mit dem Isofix-System verbunden werden und dazu noch stabil und gepolstert sind, erzeugen ein Kräftedreieck und verhindern ein Hin- und Herschleudern.

Eingewöhnung

Egal, für welche Variante Sie sich entscheiden: Geben Sie Ihrem Hund die Möglichkeit, sich langsam an die neue Box oder das Geschirr zu gewöhnen. Am besten kaufen Sie die Hundebox mindestens eine Woche vor dem Urlaub. So kann der Vierbeiner seinen Reiseplatz ausgiebig beschnuppern und sogar vielleicht schon eine Nacht darin verbringen.

Bestenfalls empfinden Hunde die Transportbox unter Umständen sogar als ein Stück Zuhause auf der langen Reise. Legen Sie stets bekannte Gegenstände wie Decken oder Spielzeug in die Box, um eine vertraute Umgebung zu schaffen.

Auch an das Autofahren sollten Sie Ihren Hund langsam gewöhnen: Starten Sie am besten mit kurzen Touren und steigern Sie die Reisedauer. Denken Sie an regelmäßige Pausen mit etwas Bewegung und immer ausreichend Wasser.

Hund nicht allein im Auto lassen

Im Sommer kann das Auto für Haustiere laut ADAC schlimmstenfalls zur tödlichen Hitzefalle werden. Niemals sollten Kinder und Tiere deshalb im Auto zurückgelassen werden – auch nicht nur kurz. Dort kann die Temperatur schnell auf bis zu 60 Grad Celsius steigen. Selbst geöffnete Fenster spielen dabei keine Rolle.

Verwendete Quellen
  • adac.de: "Hundetransport-Systeme im Vergleich"
  • Auto Motor und Sport
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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