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Opel Astra gegen Renault Megane im Vergleichstet


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Opel Astra gegen Renault Mégane
Zwei Kompakte, die es in sich haben

Joaquim Oliveira / Stefan Grundhoff

03.02.2016Lesedauer: 4 Min.
Fährt der Renault Mégane dem Opel Astra davon?Vergrößern des Bildes
Fährt der Renault Mégane dem Opel Astra davon? (Quelle: Press-Inform)

Nein, in der Kompaktklasse muss es nicht immer der VW Golf sein. Auch der neue Opel Astra und neue Renault Mégane haben einiges zu bieten. Welcher der beiden hat mehr auf dem Kasten?

Design: Renault Mégane etwas pfiffiger als der Opel Astra

Beim Design zeigen sich die neuen Emporkömmling dabei nicht allzu mutig; schließlich will man im volumenstarken Kompaktklassesegment keinen Kunden mit seinem Anblick vorab ernsthaft verschrecken.

Beide bleiben dabei ihren visuellen Markengenen treu, die sich besonders im Gesicht und der Heckansicht widerspiegeln. Moderner und innovativer wirkt der Renault, ohne es dabei mit der einstigen Extravaganz zu übertreiben.

Platz: Astra und Mégane bieten etwa gleich viel

Die Innenräume von Opel und Renault bieten im Fall der Fälle ausreichend Platz für bis zu fünf Erwachsene. Doch besser man reist allenfalls zu viert, denn weder in Astra (4,37 Meter) noch im 4,36 Meter langen Mégane macht es Freude, sich als Fond-Trio aneinander zu pressen.

Etwas mehr Platz bietet dabei der Deutsche, der seine Insassen mit einer großzügigeren Beinfreiheit (75 cm im Vergleich zu 68 cm von der Rückseite der hinteren Sitze gemessen) zu beeindrucken versucht. Zudem gönnt sich der Astra in der zweiten Reihe drei Zentimeter mehr Kopffreiheit, worüber sich nicht nur groß gewachsene Mitreisende freuen.

Der Mégane kontert dies mit größeren und entsprechend praktikableren Kopfstützen hinten, separaten Luftausströmern, sowie einem geringfügig größeren Laderaum (387 gegen 370 Litern) und einer größeren Ladeöffnung (111 im Vergleich zu 101 Zentiometer). Dafür bietet der Rüsselsheimer eine ebene Ladefläche, wenn die Rücksitze mit zwei Handgriffen nach vorne geklappt werden.

Komfort: Bequem sitzt man in beiden Modellen

Vorne sitzt es sich in beiden Konkurrenten bequem, wobei sich die wohl konturierten Sitze des Opel auf Wunsch nicht nur klimatisieren lassen, sondern auch eine Massagefunktion bereithalten; eine Wohltat auf längeren Strecken. Besonders bei Dunkelheit nett anzuschauen: die verstellbaren Ambientebeleuchtungen bei beiden.

Nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch ein Sicherheitsaspekt sind die LED-Scheinwerfer, mit denen Mégane und Astra ebenfalls optional ausgestattet werden können. Wer noch mehr Sicherheit will, bedient sich zudem bei den Fahrerassistenzsystemen, mit denen beide in Paketlösungen punkten können.

Bedienung: Licht und Schatten bei beiden

Die jeweiligen Cockpits zeigen Licht und Schatten. Moderner wirken die Instrumente des Renault, auch wenn bei dem zentralen Digitaltacho nicht alle Anzeigemodule komplett animiert sind.

So modern sich die Mittelkonsole mit dem entsprechenden Touchscreen des Astra präsentiert, so betagt und lieblos wirken dagegen seine Instrumente: Ohne jeden Charme, im Stile der späten 90er Jahre.

Darüber hinaus gibt es beiden Modellen wenige Tasten, da hüben wie drüben vieles über variable Touchmodule bedient wird und nur die wichtigsten Komfortfunktionen von Klimaanlage oder Sitzen direkt angesteuert werden können.

Die Tablet-ähnliche Infotainment-Schnittstelle des Renault Mégane ist im Alltag jedoch überaus anfällig für Fingerabdrücke der Benutzer. Der Astra Touchscreen inklusiv Intellilink System ermöglicht zudem eine deutlich intuitivere Bedienung als Mégane‘s R-Link.

Motoren: Leichter Vorteil für den Opel Astra

Aus dem breiten Motorenportfolio sind für die europäischen Kunden in erster Linie die ebenso sparsamen wie drehmomentstarken Diesel mit 1,6 Litern Hubraum interessant. Während der Selbstzünder des Franzosen 130 PS und 320 Newtonmeter maximales Drehmoment leistet, bietet der Diesel im Astra das identische Drehmoment und 136 PS.

Technisch sind sich die beiden Triebwerke mit Commonrail-Direkteinspritzung, Ladeluftkühler, Turbolader mit variabler Geometrie sehr ähnlich. Im Realbetrieb ist der Opel-Motor auf hohem Niveau beider Triebwerke das bessere Angebot, weil er nicht nur minimal mehr Leistung, sondern insbesondere eine größere Laufruhe bietet.

Zudem gewinnt er nicht nur den Imagespurt null auf Tempo 100 in 9,6 gegenüber 10 Sekunden, sondern ist auch bei der Höchstgeschwindigkeit mit 205 km/h leicht vorn. In der Realität lagen die Alltagsverbräuche bei soliden 5,3 bis 5,5 Litern Diesel auf 100 Kilometern.

Fahrverhalten: Jeder hat seine Vorteile

Beim Fahrverhalten liegen beide Modelle ebenfalls auf ähnlichem Niveau. Der 1350 Kilogramm schwere Opel Astra 1,6 CDTI präsentiert sich gerade bei Kurvenkombinationen dynamischer und ausgewogener, während der nur knapp über 1,3 Tonnen schwere Renault Mégane 1,6 dCi nicht nur auf längeren Strecken der komfortablere der beiden ist und über Unebenheiten souveräner hinwegfedert.

Der Opel gibt schon aufgrund seines niedrigeren Reifenquerschnitts mehr Rückmeldung über die genaue Beschaffenheit der Fahrbahn. Beide Modelle punkten mit direkten Lenkungen und geringeren Antriebskräften. Ebenfalls erfreulich: das geringe Geräuschniveau.

Preise: Opel Astra und Renault Mégane gleichauf

Der Basispreis für den Opel Astra 1,6 CDTi in der Ausstattungsvariante Innovation liegt bei 27.060 Euro. Die mittelprächtige Serienausstattung sollte zumindest mit sinnvollen Ausstattungsdetails wie dem Innovationspaket (1750 Euro inklusive LED-Scheinwerfer, Navigation), Assistenzpaket (620 Euro inkl. Einparkautomatik, Totwinkelwarner, Rückfahrkamera) und Winterpaket-Premium (Sitzheizung vorne und hinten, Lenkradheizung, USB-Schnittstellen für 610 Euro). Macht mindestens 30.715 Euro für einen gut ausgestatteten 136-PS-Diesel.

Dem gegenüber kostet ein vergleichbarer Renault Mégane 1,6 dCi GT Line mit LED-Scheinwerfern, Navigationssystem (690 Euro), Sitzheizung (290 Euro), Head-Up-Display (390 Euro), Einparkautomatik (790 Euro), 18-Zöllern (450 Euro) und weiteren Details beinahe identische 30.390 Euro.

Fazit: Ganz knapper Sieg für den Opel Astra

So knapp wie sich der Preisunterschied präsentiert, geht letztlich auch der Vergleichstest aus. Der Opel Astra 1,6 CDTi setzt sich gegen den starken Renault Mégane 1,6 dCi haarscharf durch. Die neueste Astra-Generation bietet etwas mehr Platz im Inneren und einen beeindruckenden Vierzylinder-Diesel, der mehr Fahrfreude und bessere Fahrleistungen bietet, als der gute Commonrail-Diesel des Mégane.

Der Franzose ist das schickere und modernere Kompaktklassemodell, dessen Innenraum ebenso gefällt wie Außendesign und Wohlfühlambiente.

Hier geht es zu den technischen Daten

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