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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ssangyong Korando im Test Der Koreaner mit etwas italienischem Flair
Überall, wo ich mit dem Kompakt-SUV parke, recken sich die Hälse, Fragen nach dem unbekannten Hersteller und dem Modell werden gestellt. Nein, der Ssangyong Korando ist in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Dabei ist das koreanischen SUV schon seit 2011 bei uns auf dem Markt.
Das Kompakt-SUV bekam erst Ende 2013 ein Facelift verpasst, welches dem Wagen des viertgrößten koreanischen Autoherstellers nun eine etwas bulligere Optik verleiht. Dabei war das ursprüngliche Design schon nicht schlecht anzusehen - es stammt von Italdesign Giugiaro. Vorbei die Zeiten, in denen die Koreaner wie einst mit dem Rodius krude Designexperimente wagten.
Ssangyong Korando: Hochbeiniges SUV
Der Einstieg in den 4,41 Meter langen und 1,76 Meter hohen Korando ist fast schon ein Aufstieg - der hochbeinige Koreaner hat seine Geländewagen-Gene behalten. Kein Wunder, schließlich begann die Firma einst mit lizensierten Jeep-Modellen für die USA. Die angenehm hohe Sitzposition sorgt für eine gute Rundumsicht, nur die fette C-Säule stört den Blick nach hinten.
Plastik meets Holz
Im gut verarbeiteten Innenraum bietet der Korando einen fernöstlichen Mix aus Billig und Premium: Viel Hartplastik und einfache Knöpfe und Schalter sowie simple, orangefarben hinterlegte LCD-Displays sind nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Dafür wird das Armaturenbrett von einem langen Paneel in Holzdesign dekoriert, das den Innenraum wohnlicher machen soll.
Im Ssangyong findet man sich bis auf ein paar kleinere Schnitzer schnell zurecht, so sucht man den Taster für den Bordcomputer nicht in der Mittelkonsole, und die Knöpfe für die Sitzheizung liegen nicht sichtbar direkt vor der Mittelarmlehne.
Gute Ausstattung
Die Ausstattung ist selbst in der mittleren Ausstattung "Quartz" schon üppig - unter anderem sind ein Tempomat, automatisch abblendender Innenspiegel, Einstiegsbeleuchtung in den Außenspiegeln, Klimaautomatik, Sitzheizung und Nebelscheinwerfer an Bord. Worauf Ssangyong-Fahrer auf jeden Fall verzichten müssen: Es gibt nicht mal gegen Aufpreis ein Navi, und auch Assistenzsysteme sucht man vergeblich.
Viel Platz im Korando
Das Platzangebot gefällt - vorne sitzt man luftig, nur die Armauflagen an der Tür und der Mittelarmlehne sind zu hart. Auch hinten ist genug Platz, außerdem ist die Rückbank serienmäßig um 17,5 Grad in der Neigung verstellbar und sorgt damit dafür, dass auch Sitzriesen in der zweiten Reihe kommod unterkommen. Das ist noch nicht alles, denn auch der Kofferraum kann sich sehen lassen: Mit 486 bis 1312 Liter bietet der Koreaner viel Stauraum, der nach dem Umlegen der Rückbank sogar durchgängig eben ist.
Sparsames und leises SUV
Drei 2,0-Liter-Motoren stehen im Korando zur Wahl: je ein Benziner und Diesel mit 149 PS und ein Diesel mit 175 PS. Gefahren sind wir den agilen Diesel mit 149 PS. Das Drehmoment von 360 Newtonmetern liegt schon bei 1500 Umdrehungen an und sorgt für flottes Vorankommen. Die Handschaltung mit sechs Gängen ist etwas knöchern, lässt sich aber leicht bedienen. Der Korando zeigt sich auch auf der Autobahn leise und kultiviert, ab 150 km/h etwa werden naturgemäß die Windgeräusche etwas lauter.
Das S in Sport Utility Vehicle sucht man beim Korando vergeblich. Das insgesamt komfortabel abgestimmte Fahrwerk hat Probleme mit kurzen Stößen, die es unvermittelt an die Insassen weitergibt, und die indirekte Lenkung könnte etwas mehr Feedback geben. Aber das SUV entschädigt mit einem gemütlichen Fahrverhalten. Und auch ohne den technischen Aufwand einer Start-Stopp-Automatik ist der Korando sparsam. Mit durchschnittlich 6,5 Litern kam das SUV fast auf den Datenblatt-Wert. Für die Sicherheit sorgen ABS, ESP sowie aktive Kopfstützen auf den Vordersitzen, sechs Airbags, aktiver Überschlagschutz, Seitenaufprallschutz und Berganfahrassistent.
Ssangyong Korando 2,0 e-XDi Quartz AWD
Motor | Turbodiesel |
Hubraum | 1998 ccm |
Leistung | 149 PS |
Drehmoment | 360 Nm |
0 - 100 km/h | 10,0 s |
V-Max | 180 km/h |
EU-Verbrauch / Test | 6,2 l / 6,5 l |
Preis ab | 26.990 € |
Fazit Ssangyong Korando
Der Koreaner ist noch mehr Geländewagen als SUV und zeigt sich komfortabel und geräumig. Und das zu einem Preis ab 26.990 mit 149-PS-Diesel und permanentem Allradantrieb - ohne ist er schon ab 24.490 zu haben. Ein vergleichbares Korea-SUV wie der Hyundai ix35 kostet mit 136-PS-Diesel da schon über 3000 Euro mehr.