Nissan Note im Test Kleines Auto mit großer Ausstattung
Klein, schnittig und trotzdem praktisch: Damit will auch die Neuauflage des Nissan Note punkten. Wir haben uns den Mini-Van aus Japan einmal näher angesehen. Im Test: Der Nissan Note mit dem 1,2 Liter großen Dreizylinder.
Der Vorgänger musste noch mit einem etwas klobigen Kastendesign antreten - jetzt zeigt sich der Note mit einer gedrungenen Keilform. Auf 4,10 Metern Länge geht es von der kurzen Front über eine langgezogene Windschutzscheibe in einem sanften Bogen hin zu einem steil abfallenden Heck - und die Seitenlinie erinnert mit ihren dynamischen Sicken etwas an die B-Klasse von Mercedes. Die Architektur des Mini-Vans stammt allerdings vom Kleinwagen Clio des Partners Renault. Überraschend niedrig: Mit 1,53 Metern Höhe ist der Note gerade mal zwei Zentimeter höher als ein Micra.
Nissan Note: Bemerkenswerte Ausstattung
Der neue Note hat einiges auf dem Kasten. Zunächst ist man vom serienmäßigen Keyless-Go überrascht - das hätte man bei einem Kleinwagen nicht erwartet. Und es wurde auch richtig umgesetzt: Sogar an den Knopf am Kofferraumdeckel wurde gedacht. Ein einfacher Zugang beladen mit Einkaufstüten ist also schon mal sicher.
Verstreute Schalter und Knöpfe
Im Innenraum glänzt der kleine Japaner allerdings erst einmal mit viel Hartplastik. Wäre da nicht das 700 Euro teure Panoramadach, das Licht hineinlässt, würde der Innenraum doch sehr trist wirken. Auch die Bedienung ist etwas umständlich mit verstreuten Schaltern und zu vielen schlecht beschrifteten und kleinen Knöpfe auf dem Lenkrad. So sitzt der Schalter zur Bedienung des Bordcomputers links vom Lenkrad statt beispielsweise darauf. Praktisch dagegen sind die vielen Ablagen, die sich überall im Note finden - auch in das geteilte Handschuhfach passt viel rein.
Kamerasystem überwacht den Verkehr
Dafür ist aber Hightech an Bord: Das Kamerasystem für 1200 Euro bietet einen Toten-Winkel-Assistenten mit Rückfahrkamera und Spurhalteassistent. Auch Licht- und Regensensor sowie Navigationssystem (allerdings aufpreispflichtig) sind in der Klasse eher unüblich. Dafür ist das Display auf der Mittelkonsole mit 5,8 Zoll aber sehr klein geraten - zu mehr reicht es in einem Kleinwagen dann eben doch nicht.
Kleinwagen wird zum Laderiesen
Selbst auf den hinteren Plätzen bietet der Nissan Note mit seinem 2,60 Meter langen Radstand viel Platz, es ist genügend Bein- und Kopffreiheit vorhanden. Nur leider sind die Sitzflächen für längere Strecken etwas zu kurz geraten. 411 Liter passen mindestens in den Kofferraum, bei umgelegter Rückbank über 2000 Liter. Tipp: Wer das "Family-Paket" ordert, bekommt für 500 Euro unter anderem eine verschiebbare Rückbank und einen variablen Ladeboden mit vielen Verstaumöglichkeiten.
Technische Daten und Preise Nissan Note 1,2
Motor | Dreizylinder |
Hubraum | 1198 ccm |
Leistung | 80 PS |
Drehmoment | 110 Nm |
0-100 km/h | 13,7 s |
V-Max | 170 km/h |
Verbrauch EU-Norm/ Test | 3,6 / 6,2 Liter |
Preis ab | 13.990 Euro |
Kleiner Motor hat Mühe
Der Nissan Note hat gegenüber dem Vorgänger bis zu 55 Kilogramm abgespeckt und wiegt mit der Einstiegsmotorisierung gerade mal etwas über eine Tonne. Fahrdynamik ist mit den etwas spärlichen 110 Newtonmetern Drehmoment trotz des Leichtgewichts nicht die Stärke des Mini-Vans. Die 80 PS zerren auch beim Ampelstart nicht gerade an der Vorderachse.
Besonders sparsam ist der Dreizylinder aus dem Micra leider auch nicht - trotz sehr umsichtiger Fahrweise und eingeschalteter Eco-Taste war der Verbrauch nicht unter sechs Liter zu drücken. Dafür gefällt das Fünfgang-Getriebe mit kurzen und präzisen Gangwechseln.
Komfortabel und ruhig
Auf den bequemen Vordersitzen fährt es sich komfortabel - und dank der Assistenten und eines Tempomats nimmt der kleine Japaner dem Fahrer schon einiges an "Arbeit" ab. Der sonst häufig knatternde Dreizylinder ist bei Tempo 100 auch verhältnismäßig leise.
Fazit Nissan Note
Der neue Note fährt mit einem flotten Design, viel Platz und einer guten Ausstattung vor. Bis auf leichte Schwächen bei der Bedienung und dem bei den Testfahrten nicht übermäßig sparsamen Dreizylinder gibt es kaum etwas zu meckern. Ein großer Vorzug des Nissan ist sein Kamerasystem - das allerdings erst ab der Topausstattung "Tekna" Serie ist. Hauptkonkurrenten wie der Citroën C3 Picasso, Hyundai ix20 / Kia Venga, Fiat 500 L oder Ford B-Max können das nicht bieten, sind aber beim Einstiegspreis mindestens 1000 Euro teurer.