VW Polo R Unterwegs mit dem 250-PS-Kleinwagen
Jetzt legt der VW Polo noch einen Zahn zu: Sebastien Ogier hat mit seinem Polo R WRC die Rallye-Weltmeisterschaft gewonnen - Grund genug für VW bald über eine zivilere R-Version des Weltmeister-Autos nachzudenken.
VW Polo R: Fast nichts Außergewöhnliches
Von außen ist an dem Polo-Prototypen nichts Außergewöhnliches zu entdecken. Das R und das WRC zieren das Heck, genauso wie ein Dachspoiler.
Polo R kommt mit kernigem Motorensound
Der Motor klingt kernig. Dreht man den Zündschlüssel, offenbart das Infotainment-Display einen interessanten Fahrer des Vehikels: "Suche Telefon Hacki" meldet die Elektronik. "Hacki" ist Dr. Ulrich Hackenberg, inzwischen Audi-Technikvorstand und Top-Entwickler des VW-Konzerns.
Scharfer Prototyp kommt Weltmeister-Granate nahe
Unter dem Blechkleid des Serien-Top-Polos schlummert nämlich ein scharfer Prototyp, die der Weltmeister-Granate etwas näher kommt, als die keineswegs schwächliche aktuelle Version des R WRC, der es auf 220 PS und ein maximales Drehmoment von 350 Newtonmetern bringt. Beim Prototypen sind es noch einmal 30 PS und einige Nm mehr.
Allrad statt Frontantrieb
Das entscheidende Plus schlummert im Antrieb des Polos: Anstelle eines Frontantriebes ist das Erprobungsfahrzeug mit einem Allradantrieb ausgestattet. Sinnvoll in dieser Leistungsklasse.
Kupplungstechnik ähnelt dem Golf R
Die Technik mit der Haldex-5-Kupplung ähnelt der des großen Bruders Golf R und diese Kombination tut dem Polo richtig gut. Schließlich hat der Frontkratzer schon bei Nässe in schnellen Kurven mit der Traktion zu kämpfen, was durch das elektronische Sperrdifferential mit Bremseingriffen kaschiert wird. Ganz anders der Allradler: Ihm liegt der Grip systembedingt im Blut. Damit sollte auch der Sprint auf 100 km/h unter sechs Sekunden möglich sein.
Donner-Polo ohne Anfahrtsschwierigkeiten
Anfahrtsschwierigkeiten sind dem Donner-Polo auch auf rutschigem Geläuf fremd. Selbst enge Kurven nötigen dem kleinen Kraftprotz nur ein müdes Lächeln und einen entspannt zu beherrschenden Heckschwenk ab. Untermalt wird diese Kurvengier durch eine freudig voluminöse Klangkulisse aus dem doppelflutigen Auspuffrohr, das links aus dem Heck ragt.
Kurzer Radstand unterstützt die Agilität
Der kurze Radstand des Polos unterstützt die Agilität, macht sich aber bei schneller Geradeausfahrt auf nicht topfebenem Untergrund in einer Nervosität bemerkbar, die an ein aufgeregt tänzelnden Araberhengst erinnert, der jeden Moment auf der Rennbahn losstürmen wird.
Frage der Serienfertigung steht noch aus
Noch hüllen sich die VW-Verantwortlichen in Schweigen, ob das Kleinwagengeschoss in Serie gehen wird. Doch die Möglichkeit, dass aus den zwei Prototypen demnächst eine ganze Familie wird, steht so schlecht nicht. Schließlich reiten die Wolfsburger gerade auf einer WRC-Rallye-Erfolgswelle; ein Modell mit dem entsprechend Schmalz unter der Haube würde sicher einige Fans finden.
VW Polo R: Preis ab 35.000 Euro
Der Preis für diesen hochgezüchteten Polo läge vermutlich bei mindestens 35.000 Euro. Volkswagen könnte aber bei der Technik genauso von Audi profitieren, wie das schon beim Golf R und die Audi S3 der Fall ist.
Allrad-Audi-S1 erobert sportliche Kleinwagen-Welt
Die Ingolstädter schicken sich gerade an, mit dem Allrad-Audi-S1 die sportliche Kleinwagen-Welt zu erobern. In wieweit ein potenterer Polo in die Markenstrategie passt, müssen VW-Chef Martin Winterkorn und seine Modellplaner entscheiden. Ein Spaßmobil wäre ein solcher Donnervogel auf jeden Fall.
