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Jaguar XJ Coupé: Schönheit mit Problemen


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Jaguar XJ Coupé
Klassische Schönheit zickt gerne mal

Wolfram Nickel/SP-X

19.09.2013Lesedauer: 2 Min.
Jaguar XJ CoupéVergrößern des Bildes
Jaguar XJ Coupé (Quelle: Hersteller-bilder)
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Das Jaguar XJ Coupé war das letzte Auto, an dessen Linien Sir William Lyons (1901-1985), der Gründer und Chef der Marke Jaguar, noch selbst beteiligt war. Ihre edle Anmutung machte die Zweitürer aus Coventry zu einem der schönsten Autos der siebziger Jahre. Vor 40 Jahren wurde es erstmals vorgestellt.

Jaguar XJ C: Traumwagen mit Macken

Schon mit dem 186 PS starken 4,2 Liter Reihensechszylinder strahlten die eleganten Jaguar XJ Coupés, die es auch als Daimler mit noch edlerer Ausstattung gab, distinguierte Sportlichkeit aus. Saß gar der 5,3 Liter große V12-Motor unter der Haube, war das Nobelauto theoretisch unschlagbar. Wie gesagt, theoretisch: In Sachen Fertigungsqualität waren die schönen Autos nämlich eine Katastrophe.

Jaguar und British Elend

Jaguar fusionierte damals zuerst mit der British Motor Corporation zur British Motor Holding BMH und die BMH wiederum mit Leyland zur British Leyland Motor Corporation (BLMC). Die britische Wirtschaft wurde durch ständige Streiks erschüttert, was sich auch auf die Arbeitsmoral auswirkte. Nicht umsonst machte das Schlagwort von "British Elend" für British Leyland die Runde.

Jaguar XJ C kam mit Verspätung

Miserable Elektrik, kaum vorhandenere Rostschutz und höchst lässige Verarbeitung in allen Bereichen verschaffte Jaguar jahrelang einen schlechten Ruf. Der verspätete Serienstart der zweitürigen XJ Modelle - die Bänder liefen erst im Januar 1975 an - geht allerdings nicht auf das Konto der Konzernwirren. Das Konzept eines Hardtop-Coupés ohne B-Säulen und mit vorn und hinten voll versenkbaren, rahmenlosen Seitenfenstern erwies sich als problematisch.

Karosserie war zu weich

Die vorgesehenen Karosserieversteifungen am Jaguar XJ C genügten anfangs nicht und die Passungen der hinteren Scheiben stimmten nicht. Allerdings blieben laute Windgeräusche auch nach Beseitigung dieser Mängel ein Kennzeichen der Coupés.

Zwölfzylinder fuhr richtig flott

Der Zwölfzylinder schaffte mit seinen 287 PS im Jaguar XJ C eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h, Vollgastouren ergaben aber Verbräuche bis über 30 Liter auf 100 Kilometer. Ein etwas zurückhaltender Umgang mit dem Gaspedal war aber auch deswegen ratsam, weil die Motoren nicht vollgasfest waren. Mit 172 PS war der Sechszylinder im Jaguar XJ C zwar deutlich schwächer, mit einem Benzinverbrauch von 14 bis 16 Liter auf 100 Kilometer aber auch deutlich genügsamer.

Konkurrenz aus eigenem Haus

Mit insgesamt nur 8374 Jaguar und 2093 Daimler besitzen die Coupés zwar einen Exotenstatus, im Wettbewerbsumfeld waren die Zahlen allerdings respektabel. Zumal die Produktionszeit nur von 1975 bis 1977 währte, dann schickten die Unternehmensherren ihre edelste Oberklasse in den Ruhestand. Vielleicht, um dem 1975 lancierten Sportcoupé XJS keine markeninterne Konkurrenz zu machen.

Erschwinglich mit Vorbehalt

Heute zählen die zweitürigen Jaguar und die Daimler zu den gesuchtesten XJ-Typen, was sich jedoch kaum auf die Preise auswirkte. Wenige Traumcoupés sind erschwinglicher als diese allerdings nicht unproblematischen Katzen aus Coventry.

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