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Bertha Benz: Ihre mutige Reise brachte das Automobil ins Rollen


Der erste Zündfunke einer Revolution
Warum ohne diese Frau das Auto vielleicht nie gestartet wäre

Von t-online, mab

Aktualisiert am 31.03.2025 - 06:31 UhrLesedauer: 2 Min.
Bertha Benz: Sie wusste, dass das Auto eine Zukunft hatte – bevor es alle anderen taten.Vergrößern des Bildes
Bertha Benz (spätere Darstellung): Sie wusste, dass das Auto eine Zukunft hatte – vor allen anderen. (Quelle: Mercedes-Benz)
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Als Carl Benz 1885 seinen Patent-Motorwagen startete, ahnte niemand, dass daraus ein globales Massenphänomen entstehen würde – außer vielleicht seine Frau.

Kein Fernsehen, kein Smartphone – und kein Auto: 1885 war unsere Welt noch eine andere. Durch die Straßen rollten Pferdekutschen. Wer von A nach B wollte, brauchte Ausdauer – oder ein Pferd. Dann kam ein Mann aus Mannheim mit einer Idee, die alles verändern sollte: Carl Benz baute das erste Automobil der Welt. Drei Räder, ein knatternder Motor, null Komfort. Aber es fuhr.

Ein Mann mit Motoren im Kopf

Carl Benz (1844–1929) war nicht nur ein Tüftler. Er war ein Sturkopf mit Weitblick. Seine Idee: ein Fahrzeug, das sich selbst fortbewegt – ganz ohne Pferd. Der Weg dorthin war steinig, das Geld war knapp, die Rückschläge waren zahlreich. Doch Benz gab nicht auf. 1885 meldete er sein Fahrzeug zum Patent an: Der "Patent-Motorwagen Nr. 1" war geboren.

Das Herzstück: ein 0,75 PS starker Einzylinder-Viertaktmotor. Dieser Motor trieb über Riemen und Kette ein Hinterrad an – genug, um das 265 Kilogramm schwere Gefährt auf 16 km/h zu beschleunigen. Gelenkt wurde mit einem Hebel, gebremst mit der Hand. Das Ganze wirkte eher wie ein überdimensioniertes Dreirad als wie ein Vorläufer heutiger SUVs. Aber es war ein technisches Wunderwerk seiner Zeit.

Ohne Bertha kein Benz

Die eigentliche Pionierleistung vollbrachte jedoch nicht Carl, sondern seine Frau. Bertha Benz (1849–1944), die den Familienbetrieb nicht nur mitfinanzierte, sondern auch mit Mut erfüllte, setzte ein Ausrufezeichen hinter den Traum des Erfinders: Heimlich brach sie 1888 mit ihren beiden Söhnen zur ersten Fernfahrt der Geschichte auf –106 Kilometer von Mannheim nach Pforzheim.

Unterwegs wurde improvisiert: Benzin kaufte sie in der Apotheke, Bremsen reparierte sie mit Leder vom Schuster, Zündprobleme löste sie mit einer Hutnadel. Berthas Fahrt bewies: Das Automobil war kein Spielzeug. Es konnte alltagstauglich sein. Die Zeitungen berichteten, die Skepsis der Menschen wich langsam der Faszination.

Die ersten Schritte in eine neue Zeit

Zunächst war das Echo aber noch gedämpft. Das lärmende, qualmende Ungetüm irritierte viele. Manche nannten es "Kutsche ohne Pferd", andere schlicht "Teufelszeug". In England musste ein Mann mit roter Fahne vor dem Wagen herlaufen, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen. Doch der Damm war gebrochen, das Auto nahm Fahrt auf.

Was folgte, war mehr als ein technischer Fortschritt – es war eine Zeitenwende:

  • Mobilität: Die Entfernungen schrumpften, die Welt wurde kleiner.
  • Wirtschaft: Aus einer Idee wurde eine Industrie mit Millionen von Arbeitsplätzen.
  • Infrastruktur: Straßen, Tankstellen und Werkstätten entstanden.
  • Gesellschaft: Das Auto wurde zum Symbol für Freiheit und Aufstieg.
  • Technik: Der Siegeszug des Automobils trieb Entwicklungen in anderen Bereichen voran – von der Chemie bis zur Elektronik.

Ein Anfang ohne Ende

Heute rasen wir mit Elektroautos über die Autobahnen, träumen vom autonomen Fahren. Doch der erste Schritt geschah auf drei Rädern, mit 0,75 PS und dem Mut einer Frau, die an das Auto glaubte. Die Geschichte des Automobils begann nicht im Labor – sondern auf holprigen Landstraßen. Und sie begann in Deutschland.

Verwendete Quellen
  • group.mercedes-benz.com: Benz Patent-Motorwagen: Das erste Automobil (1885–1886)
  • group.mercedes-benz.com: Gründerin und Wegbereiterin: Bertha Benz
  • unesco.de: Benz-Patent von 1886

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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