Gebrauchtwagen im Check Der Beetle unter der Lupe: Das sind Stärken und Schwächen
Der Enkel des VW Käfer ist beim Tüv zwar kein Streber, aber solide im Auftritt. Eine deutliche Problemzone hat er allerdings. Der Beetle im Check.
Kurz zusammengefasst:
- Beim TÜV zeigt der VW Beetle solide Ergebnisse, besonders bei der Auspuffanlage.
- Häufigste Mängel treten bei Achsaufhängungen und Bremsen in höherem Alter auf.
- Er schneidet in Pannenstatistiken gut ab, Probleme meist bei Starterbatterie.
Wer auf dem Gebrauchtwagenmarkt nach einem Beetle sucht, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Cabrio finden: Rund drei Viertel aller Neuwagenkunden entschieden sich einst für die offene Variante. Die Variante, die für sommerlichen Fahrspaß steht. Und der wird kaum getrübt, denn bei der Hauptuntersuchung (HU) schneidet der Beetle gut ab. "Die Zahl der mängelfreien Beetle liegt in allen Jahren leicht über dem Durchschnitt", schreibt der "Auto Bild TÜV-Report 2024".
Der Beetle im Check
Modellhistorie: Den Beetle fertigte VW zwischen 2011 und 2018. Die Facelift-Version von 2016 fuhr mit überarbeiteter Frontpartie vor, auch LED-Leuchten für hinten waren neu verfügbar. Der direkte Vorgänger des Beetle war das Modell New Beetle, das als Wiedergeburt des Ur-Käfers seit Ende 1997 gebaut wurde.
Karosserie und Varianten: Coupé oder Cabriolet mit Stoffverdeck – im Hinblick auf die Karosserie gibt es diese beiden Versionen. Unter den Sondermodellen ist der Beetle Dune das auffälligste: Es wurde leicht aufgebockt, bekam etwas mehr Spurweite, Stoßfänger mit Unterfahrschutz, schwarze Radlaufverbreiterungen sowie einen Heckspoiler.
Abmessungen (laut ADAC): 4,28 m bis 4,29 m x 1,81 m bis 1,82 m x 1,47 m bis 1,50 m (LxBxH); Kofferraumvolumen: 310 l bis 905 l (Cabrio: 215 l bis 430 l).
Stärken und Schwächen
Stärken: Basierend auf dem Golf VI hat der Beetle eine knackige Straßenlage, wenngleich sich die Federung für manchen etwas zu straff anfühlen kann. Aber solide gebaut sind Federn und auch Dämpfer laut Report. Gleiches gilt für Antriebswellen und Lenkung. Die Blinker liefern überdurchschnittlich gute Werte, fast nie auf der Mängelliste stehen Bremsleitungen und -schläuche. Laut Report "extrem haltbar": die Auspuffanlage. Auch die Abgasuntersuchung (AU) stellt in der Regel kein Problem dar.
Schwächen: Die Achsaufhängungen sind das größte Sorgenkind – vor allem im Alter von sieben und neun Jahren schlagen die Beanstandungsquoten hier nach oben aus, was beim fünften Check mit elf Jahren auch für die hintere Beleuchtung zutrifft. Ab dem vierten HU-Termin werden überdurchschnittlich häufig die Funktion von Fuß- und Feststellbremse sowie die Bremsscheiben beanstandet.
Gute Plätze in der Pannenstatistik
Pannenverhalten: In der ADAC-Pannenstatistik belegt der Beetle gute Plätze – bis auf Exemplare der Erstzulassungsjahre 2012 und 2013, die rangieren im Mittelfeld. Als Pannenschwerpunkt ist dem Verkehrsclub lediglich die Starterbatterie aufgefallen, und zwar bei Autos von 2012 bis 2014.
Motoren: Benziner (Vierzylinder, Frontantrieb): 77 kW/105 PS bis 162 kW/220 PS; Diesel (Vierzylinder, Frontantrieb): 77 kW/105 PS bis 110 kW/150 PS.
Händler-Verkaufswert nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern - drei Preisbeispiele:
- Beetle 2.0 TSI BMT/Start-Stopp R-Line (6/2017); 162 kW/220 PS (Vierzylinder); 80.000 Kilometer; 18.415 Euro.
- Beetle Cabriolet 1.4 TSI BMT/Start-Stopp Dune (6/2016); 110 kW/150 PS (Vierzylinder); 90.000 Kilometer; 16.276 Euro.
- Beetle Cabriolet 2.0 TDI Basis (6/2012); 103 kW/140 PS (Vierzylinder); 179.000 Kilometer; 7.931 Euro.
- Nachrichtenagentur dpa