Wegen Chipkrise Gebrauchtwagen werden immer teurer
Erst wurden Neuwagen knapp und teuer, nun sind die Gebrauchten dran. Im Vergleich zum Vorjahr explodieren die Preise. Eine große Plattform meldet bereits einen Rekordwert.
Fließbänder sind gedrosselt, mancherorts sogar abgeschaltet, nahezu fertige Neuwagen können nicht ausgeliefert werden: Die Chipkrise hat die Autoindustrie fest im Griff.
Die Nachfrage nach Halbleitern ist so gewaltig, dass deren Hersteller mit der Fertigung nicht hinterherkommen. Die Folge sind Lieferengpässe in der Autoindustrie. Dadurch werden etliche Millionen Neuwagen weniger gebaut. Das wiederum schlägt sich nicht nur auf die Wartezeiten der Käufer nieder. Sondern auch auf den Gebrauchtwagen-Markt.
Jagd auf junge Gebrauchte
Gerade jüngere Gebrauchtwagen werden in Deutschland immer knapper. Weil viele Neuwagenmodelle aufgrund der anhaltenden Chipkrise kaum zu bekommen sind, schwänkten zuletzt viele Käufer auf Autos aus Vorbesitz um, sagt der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Das führe zu weiterhin starker Nachfrage auf dem Gebrauchtwagenmarkt und einem schwindenden Angebot.
Im August wechselten rund 580.000 Autos den Besitzer. Das sind acht Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Die Bilanz des laufenden Jahres liegt – mit einem leichten Minus um 0,3 Prozent auf 4,57 Millionen Besitzumschreibungen – noch auf dem Niveau von 2020.
Große Plattform meldet Rekordwert
Das knapper werdende Angebot führt bereits zu hohen Preisen. Der Online-Marktplatz "Autoscout24" meldet einen neuen Rekordwert: Erstmalig seit Erhebung des Durchschnittspreises auf der Plattform ist er über die 23.000-Euro-Grenze gestiegen. Mit 23.196 Euro lag er im August um 250 Euro über dem Juli-Wert. Im Vergleich zum Vorjahr liegt das Plus bei 3.000 Euro.
- Nachrichtenagentur SP-X