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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Es gibt nur einen Gewinner So brechen die Zulassungen im Mai ein
Längst sind die Autohäuser wieder offen und laufen Neuwagen von den Bändern der Fabriken. Den Herstellern hilft beides bislang wenig: Bis auf eine Marke verzeichnen sie im Mai tiefe Einbrüche.
Auch im Mai ist die Zahl der Auto-Neuzulassungen stark zurückgegangen. Gegenüber dem Vorjahresmonat brach sie um beinahe die Hälfte (49,5 Prozent) ein, meldet das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Demnach wurden rund 168.000 Autos neu zugelassen. Das ist zwar ein deutlicher Anstieg gegenüber dem April mit nur 121.000 Neuzulassungen. Allerdings waren die Autohäuser wegen Corona bis zum 20. April geschlossen.
Einbruch bei allen deutschen Marken
Ohne Ausnahme gingen die Zahlen der deutschen Hersteller im Mai zurück.
- Audi: - 46,1 Prozent
- BMW: - 62,1 Prozent
- Ford: - 57,1 Prozent
- Mercedes: -4 2,5 Prozent
- Opel: - 59,6 Prozent
- Porsche: - 43,7 Prozent
- VW: - 51,5 Prozent
Auch die Importeure verkauften durchgehend weniger Autos als vor einem Jahr – mit einer Ausnahme: Subaru konnte sich um 13,3 Prozent verbessern. Mit 485 Neuzulassungen im Mai spielt der Allrad-Spezialist aus Japan allerdings höchstens eine Nebenrolle.
Trotz seines heftigen Zulassungs-Einbruchs um 51,5 Prozent bleibt Volkswagen die stärkste Marke: Der Marktanteil der Wolfsburger liegt bei 17,6 Prozent. Beinahe jedes sechste Auto, das in Deutschland neu zugelassen wird, ist ein VW.
Caravans boomen trotz Krise
Der Boom des Wohnmobils ließ sich auch durch Corona nicht stoppen: Die Zahl der Zulassungen stieg um beinahe ein Drittel (29,1 Prozent) gegenüber dem Mai 2019. Denkbar ist, dass die Pandemie das Segment sogar weiter beflügelt, da Fernurlaube an Attraktivität verloren haben. Teils drastisch fallen hingegen die Rückgänge in den übrigen Segmenten aus (Minis: - 70,1 Prozent, Minivans: - 73,3 Prozent).
Benziner und Diesel am beliebtesten
Deutlich interessanter als bislang dürfte künftig der Blick auf die gewählten Antriebe werden. Gerade hat die Bundesregierung nämlich eine höhere Förderung für Autos mit alternativen Antrieben beschlossen – nicht aber für Diesel und Benziner. Beide Verbrenner haben die mit Abstand größten Marktanteile (rund 51 Prozent bzw. 32 Prozent). Dagegen wurden nur knapp 5.600 neue Elektroautos zugelassen (3,3 Prozent). Wie sich diese Anteile aufgrund der höheren Förderung verschieben, werden die kommenden Monate zeigen.
- Kraftfahrt-Bundesamt