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Auto – IAA 2019: Vom SUVchen bis zum süßen Stromer – die neuen Stadtflitzer


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Neue Kleinwagen auf der IAA 2019
Vom SUVchen bis zum süßen Stromer – das sind die neuen Stadtflitzer

Ralf Bielefeldt

Aktualisiert am 15.09.2019Lesedauer: 5 Min.
E-Auto mit Kindchenschema: Hondas zuckersüßer Stromer setzt auf den "Nimm mich mit"-Effekt.Vergrößern des Bildes
E-Auto mit Kindchenschema: Hondas zuckersüßer Stromer setzt auf den "Nimm mich mit"-Effekt. (Quelle: Ralf Bielefeldt)
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Die wahren Stars der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) sind rund vier Meter lang und stecken voller smarter Technologien. Kleine Feine mit dem gewissen Etwas.

Für wirklich coole Sachen sind die Menschen gern bereit, mehr Geld auszugeben. Apple hat es vorgemacht und ist nach wie vor Benchmark in dieser Disziplin. Auf die Chefstrategen von Honda muss das mächtig Eindruck gemacht haben. Anders ist nicht zu erklären, dass sie ihren Vier-Meter-Zwerg Honda e mit "nur" 200 Kilometer Reichweite für kernige 33.850 Euro ins Rennen schicken – wenigstens. Die leistungsstärkere "Advance"-Version kostet 36.850 Euro, wurde auf der IAA bekannt gegeben. Das ist amtlich, auch abzüglich der E-Prämie von 4.380 Euro inklusive Mehrwertsteuer-Bonus. Wettbewerber wie den Renault Zoe gibt es bereits ab 21.900 Euro plus Batteriemiete (69 Euro/Monat). Abzüglich üppiger 5.000 Euro für Staats- und aufgestockter Herstellerprämie steht er für 16.900 Euro vor der Tür.

Okay, der Zoe hat weniger Power. 88 bis 108 PS stehen hier auf dem Datenblatt, beim IAA-Sternchen Honda e sind es 136 bis 154 PS – plus höherer Ladekapazität und mehr Drehmoment (315 Nm). Aber die Leistung ist bei elektrischen Kurzstreckenflitzern eher zweitrangig. Was hier zählt, sind Alltagsnutzen, Kosten und mehr noch der Coolness-Faktor. Und Letzteren bietet der kleine Honda wie kein zweites Elektroauto. Lässige LED-Kühlergrillbrille, turbinenmäßige Rückleuchten, formal irgendwo zwischen Golf I und dem seligen Honda Civic von anno 1972 – "entzückend", möchte man jauchzen. Auch in puncto Interieur: komplett von A- zu A-Säule umlaufender Bildschirm, stoffbespannte Türverkleidungen, unbehandeltes Holz an der Instrumententafel, dazu rechts und links Monitore für den Blick nach hinten.

Honda e kommt im Frühsommer 2020

"Das Fahrzeug sorgt in ganz Europa für Begeisterung: Seit der Enthüllung des Prototyps haben bereits mehr als 40.000 Menschen ihr Interesse am Honda e bekundet", frohlockt Jean-Marc Streng, General Manager der Automobile Division von Honda Motor Europe. Pünktlich zur IAA 2019 öffnet Honda die Bestellbücher. Die ersten Auslieferungen in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Norwegen sind für Frühsommer 2020 geplant.

Für Kunden, die den Honda e abseits der Straße laden können, hat Honda den Power Charger für optimales Laden mit Wechselstrom (AC) im Programm. Das System kann an einer Wand oder auf einem Sockel montiert werden und bietet eine maximale Leistung von 7,4 kW (einphasiger Anschluss) oder 22 kW (dreiphasiger Anschluss). Bei einer 32-Ampere-Stromversorgung lädt der Nippon-Stromer in rund vier Stunden auf 100 Prozent, also sehr viel schneller als über eine normale Steckdose. Das Ladefach befindet sich griffgünstig vorn in der Motorhaube. Auf der IAA steht der Honda e mit Kameras statt Außenspiegeln. Ob die es tatsächlich in die erste Serie schaffen, ist unklar. Da hat der Gesetzgeber noch ein Wörtchen mitzureden.

Opel macht den Corsa zum Stromer

Unverändert vom Messestand auf die Straße rollen wird der neue Opel Corsa. Nach 13,6 Millionen verkauften Einheiten kommt die sechste Generation des Kleinwagen-Bestsellers erstmals auch mit reinem E-Antrieb. Von einst 3,62 Metern hat sich der Rüsselsheimer Racker in 37 Jahren Bauzeit auf 4,06 Meter gestreckt. Der Selfie-Schmollmund-Kühler der fünften Generation ist einer stattlichen, aufrechten Front gewichen. Das hat er seinem französischen Plattform-Bruder Peugeot 208 zu verdanken. Ein echtes Highlight ist das IntelliLux LED® Matrix-Licht, das Opel erstmals im Kleinwagensegment anbietet. Blendfrei und adaptiv weist es dem Corsa den Weg zu alter Bedeutungsschwere. Für 700 Euro Aufpreis (ab Advance-Ausstattung).

"Wir haben ein Elektroauto für alle versprochen – hier ist es! Mit dem Corsa-e und auch dem Grandland X als Plug-in-Hybrid setzen wir konsequent unseren Strategieplan um: Bis 2024 werden wir in ausnahmslos allen Baureihen eine elektrifizierte Variante anbieten", sagt Opel-Chef Michael Lohscheller. 136 PS, 260 Nm und bis zu 330 km Reichweite im Eco-Modus gibt er seinem E-Baby mit auf den Weg. Die City-Highspeed von 50 km/h soll er in 2,8 Sekunden erreichen, nach 8,1 Sekunden saust der Tachozeiger über die 100-km/h-Markierung.

29.900 Euro möchte Opel für den Corsa-e sehen. Die First Edition mit LED-Licht, Zweifarblackierung und voll digitalem Cockpit kostet 3.000 Euro mehr. Leasingraten starten ab 299 Euro. Die Assistenzsysteme versprechen ein hohes Maß an Sicherheit im kleinen Opel: Frontkollisionswarner mit automatischer Gefahrenbremsung und Fußgängererkennung, Verkehrsschilderkennung, radargestützter automatischer Geschwindigkeitsassistent, sensorgesteuerter Flankenschutz, Toter-Winkel-Warner, 180-Grad-Panorama-Rückfahrkamera – viel mehr geht nicht im Kleinwagensegment. Die Dreizylinder-Benziner gibt es ab 13.990 Euro (1.2, 75 PS), der einzige Diesel (1.5, 102 PS) startet bei 19.350 Euro.

Hyundai setzt beim i10 auf Benziner

Klassische Verbrenner bleiben der Antrieb des Hyundai i10. Ein Dreizylinder mit 67 PS, ein Vierzylinder mit 84 PS. Und on top ab Sommer 2020: der sportliche Hyundai i10 N Line mit 1,0-Liter-T-GDi-Triebwerk, 100 PS und 172 Nm Drehmoment, basta. Elektroantrieb rechnet sich nicht bei Hyundais Kleinstem, haben die koreanischen Chefstrategen entschieden. Dafür locken andere Tugenden: "Der neue i10 bietet eines der umfangreichsten Sicherheits- und Komfortpakete seiner Klasse. Klein geblieben sind nur noch die Außenabmessungen und der Preis", sagt Jürgen Keller, Geschäftsführer bei Hyundai Motor Deutschland. Ab 10.990 Euro geht es los.

Der auf Fahrspaß getrimmte i10 N Line wird das Topmodell der dritten i10-Generation – und das vierte "N"-Modell von Hyundai. Eigenständiger Stoßfänger, weit nach unten gezogener Kühlergrill, krallenartiges statt rundes Tagfahrlicht, dazu exklusive 16-Zoll-Räder und rote Applikationen – das sind die wesentlichen Exterieur-Zutaten des kleinen Sportsmanns. Im Innenraum sorgen unter anderem rote Lüftungsringe, rote Lederziernähte am Lenkrad und Metallpedale für einen Hauch Motorsport.

Der Puma wird zum SUVchen

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Maschinenwaschbare Sitzbezüge, 80-Liter-Bodenwanne im Kofferraum mit Wasserabfluss, auf Wunsch sensorgesteuerte Heckklappe – Ford hat sich ganz schön was einfallen lassen bei der Neuauflage des Puma. Das ehemalige Coupé ist jetzt ein Crossover-SUVchen. Alle Motoren haben Sechsgang-Getriebe. Die Antriebspalette ist nahezu komplett: Mild-Hybrid, Diesel, Benziner – fehlt nur ein reiner Stromer.

Den hat jetzt MINI im Programm. Der E-Pionier der BMW Group – bereits 2009 starteten erste Feldversuche in Berlin, München, London und den USA – zeigt auf der IAA den serienreifen Cooper SE (ab 32.500 Euro). An Gleichstrom-Schnellladestationen mit einer Ladeleistung von bis zu 50 Kilowatt kann der lautlose Mini mit seiner Hochvoltbatterie (32,6 kWh) ratzfatz Energie futtern für 235 bis 270 Kilometer, das macht ihn voll langstreckentauglich, urteilt MINI. Zum Beweis fuhr das Ausstellungsstück auf eigener Achse von München zur Messe am Main. Das Höchsttempo von 150 km/h sei dabei zwar nicht ausgereizt worden, aber Zwischenspurts mit 184 PS machen ja auch mal Laune.

Nüchtern betrachtet erledigt sich die Diskussion über ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen mit der Elektromobilität von selbst.

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