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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hier kommt Porsches größter Albtraum Aston Martin Vantage startet im Juni
Vornehme Eleganz beherrscht Aston Martin perfekt. Doch der neue Vantage gibt nichts auf den aristokratischen Auftritt. Statt Gentleman macht er auf Hooligan.
Gedeckte Farben, elegante Formen: Während Lamborghini und Ferrari sich mit ihrer Effekthascherei überbieten, setzt Aston Martin schon immer auf britisches Understatement. Damit ist jetzt Schluss – zumindest für den neuen Vantage.
Wenn das Coupé im Juni 2018 für mindestens 154.000 Euro in den Handel kommt, pfeift es deshalb auf die gewohnte Noblesse. Stattdessen gibt es den wütenden Angreifer, dessen Attacke vor allem ein Ziel hat: den Porsche 911.
Dabei setzt der Vantage zum einen auf ein Design, das ihn erscheinen lässt wie einen Käfigkämpfer. Die Scheinwerfer eng zusammengekniffen, der Kühlerschlund droht den Vordermann zu verschlingen. Die Silhouette wirkt gespannt wie ein Bizeps. Und der Spoiler am Heck erhebt sich wie ein wütend gereckter Mittelfinger.
Aber dann ist da noch der Motor. Und der ist über jeden Zweifel erhaben: Es ist der V8-Turbo mit vier Litern Hubraum und 510 PS des Kooperationspartners AMG aus Affalterbach. Damit vergehen gerade einmal 3,6 Sekunden, bis das Coupé bei Tempo 100 ist. In der Spitze sind 314 km/h machbar.
Und das alles will man auch auskosten. Denn das Getriebe schaltet schneller durch die acht automatischen Gänge als eine Radarfalle auslösen kann. Die drei Fahrprogramme sind messerscharf programmiert, die Lenkung enorm direkt und der Sound aus dem Auspuff macht Gänsehaut.
Etwas weniger förmlich geht es auch im Innenraum zu. Alles wirkt etwas gedrungener und funktionaler als von Aston Martin gewohnt. Mit einer Ausnahme: Die Kommandozentrale auf dem Mitteltunnel ist hoffnungslos überladen. Dass der Fahrer deshalb gelegentlich daneben greift, ist nicht ganz so erfreulich – besonders in einem Sportwagen dieser Preisklasse.
Aber wenigstens landen die Finger dann auf edlem Leder und Alcantara (ein hochwertiges Mikrofaservlies). Denn Plastik ist im Cockpit fast nirgends zu finden. Hier herrscht die gewohnte Noblesse bis ins letzte Detail. So ganz können sie bei Aston Martin dann doch nicht aus ihrer Haut und ein bisschen Aristokratie muss selbst beim Angriff sein.
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